Gärtnerei Knauf

Gärtnerei Knauf – Modellregion Ost

Seit fast 20 Jahren führen die Brüder Thomas und Hans-Peter Knauf die Gärtnerei Knauf GbR. Der Familienbetrieb aus Schkeuditz startete in das Projekt mit 30 % Torfersatz im sogenannten TerZ-Substrat. In diesem Jahr liegt der Anteil schon bei 50 %.
Mit Blick auf ein Jahr Projekterfahrung berichtet Thomas Knauf von ersten Erkenntnissen und seinen persönlichen Erwartungen an das Thema Torfersatz im Gartenbau.

Thomas Knauf im Bestand der Frühjahrskultur von Streptocarpus (Foto: LfULG)

Erzählen Sie kurz etwas über die Geschichte Ihres Betriebes
Unser Familienbetrieb ist in der 4. Generation und seit 1954 in Kursdorf bei Schkeuditz (heute Ortschaft von Schkeuditz) angesiedelt. Zu Beginn wurden hauptsächlich Gemüse und nebenbei Beet- und Balkonpflanzen auf einer Produktionsfläche von 5.000 m² unter Glas und Folie + Freiland produziert. Letztere bilden seit nunmehr 40 Jahren unser Hauptgeschäft.

In den 1990er und 2000er Jahren hat sich unser Betrieb vor allem durch Baumaßnahmen und Flächenerweiterung weiterentwickelt. 2002 haben mein Bruder und ich dann den elterlichen Betrieb als GbR übernommen. 2013 wurde ein neues Gelände in Schkeuditz erschlossen und der Umzug von Kursdorf zum heutigen Standort in Schkeuditz initiiert, der etwas über ein Jahr andauern sollte. Seit 2016 werden hier nun auf ca. 1 ha Venlo + Freiland verschiedenste Kulturen produziert.

Was zeichnet Ihren Betrieb aus?
Wir sind ein Topfpflanzenproduktionsbetrieb mit eigenem Hofverkauf sowie A- Anlieferer bei Landgard. Unser Kundenstamm reicht somit vom Großmarkt über Gartencentren bis hin direkt zum Endverbraucher. Streptocarpus, Schizanthus, Beet- und Balkonpflanzen, Cyclamen sowie Euphorbien bilden unsere Hauptkulturen. Spezialisiert haben wir uns dabei auf die ganzjährige Produktion von Streptocarpus, mit denen wir inzwischen seit 30 Jahren Erfahrung haben.

Wie war Ihre Einstellung vor dem Projekt zu Torfersatzstoffen? Was haben Sie darüber gedacht? (Anwendung, Kosten, etc.)?
Ich war völlig offen dem Projekt gegenüber eingestellt. Allerding hatte ich auch Bedenken, vor allem hinsichtlich der höheren Kosten, Qualität und Arbeitsintensität. Ich bin gespannt, welche Möglichkeiten und Herausforderungen die Substratumstellung mit sich bringen wird.  

Haben sich bisher Befürchtungen oder Erwartungen erfüllt?
Meine Befürchtungen wurden nur zum Teil bestätigt (ein gewisser Mehraufwand ist nötig). Wenn die Torfreduktion auf 50 % festgelegt werden sollte, erwarte ich, dass das auf breiter europäischer Entscheidungen beruht. Die Umstellung der Substrate und angepasste Produktion darf nicht nur hier in Deutschland stattfinden, sonst haben wir wettbewerbsverzerrende Bedingungen. Die Debatte und Kommunikation um torfreduzierte Substrate muss daher länderübergreifend erfolgen.

Was sind Ihre Ziele hinsichtlich der Verwendung von Torfersatzstoffen in den nächsten 10 Jahren?
Eine gute und schnelle Produktion sowie Qualitäten ohne Mehrkosten.

Pelargonium zonale nach 9 Wochen Kultivierung (obere Reihe in 50 % torfreduziertem Substrat mit einem Anteil von 30 % Holzfaser und je 10 % Perlite und Kompost; untere Reihe im Standardsubstrat des Betriebes ohne Torfreduzierung).
Vereinzelte Sorteneffekte führten in beiden Substratvarianten mitunter zu unterschiedlichen, aber insgesamt guten Qualitäten. (Foto: LfULG)

Erfahrungsaustausch Nord – Beet- und Balkon 2021

Von Katja Arndt, LVG Ahlem, LWK Niedersachsen

Am 15.06.2021 fand der digitale Erfahrungsaustausch der Demonstrationsbetriebe aus der Region Nord statt, um über die Ergebnisse der aktuellen Beet- und Balkonsaison mit den stärker torfreduzierten Substraten, den TerZ-Substraten, zu sprechen.

Das Projektziel mit maximal 50 Vol.-% Torf im Substrat zu produzieren haben die Nord-Betriebe diese Saison alle mit ihren TerZ-Substraten erreicht. Im Vergleich zum Vorjahr haben drei von fünf Betrieben auch ihre Standardsubstrate unabhängig von TerZ angepasst und verwenden hier nun geringere Torfanteile, was aufgrund der guten Erfahrungen mit den Substraten aus der ersten Projektphase zu begründen ist.

Auch in dieser Projektphase mit den stärker torfreduzierten Substraten ist es in der Region Nord sehr positiv gelaufen.

Beide Substratvarianten (Standard und TerZ) wurden von allen gleich gedüngt und bewässert und es wurde von den Betrieben kein merklicher Mehraufwand festgestellt. In der Endbonitur waren keine wenig Unterschiede in den Kulturen festzustellen. Teilweise waren die TerZ-Kulturen etwas größer.

Links: Pelargonium zonale, Kulturwoche 9. Links im Standardsubstrat mit 15 Vol.-% Holzfasern und 15 Vol.-% Perlite, rechts im TerZ-Substrat mit 20 Vol.-% Holzfasern, 15 Vol.-% Perlite und 15 Vol.-% Kokosmark
Rechts: Sanvitalia procumbens, Kulturwoche 11. Links im Standardsubstrat mit 8 Vol.-% Ton, rechts im TerZ-Substrat mit 25 Vol.-% Holzfasern, 20 Vol.-% Rindenhumus und 8 Vol.-% Ton
(Fotos: LVG Ahlem)

Meistens jedoch waren keine Unterschiede bei den Kulturen zu sehen.

Calibrachoa, Kulturwoche 8. Links im Standardsubstrat mit 15 Vol.-% Holzfasern und 15 Vol.-% Perlite, rechts im TerZ-Substrat mit 20 Vol.-% Holzfasern, 15 Vol.-% Perlite und 15 Vol.-% Kokosmark (Fotos: LVG Ahlem)
Impatiens, Kulturwoche 8. Links im Standardsubstrat mit 25 Vol.-% Holzfasern, rechts im TerZ-Substrat mit 30 Vol.-% Holzfasern und 20 Vol.-% Kokosmark (Fotos: LVG Ahlem)

Bei einem Betrieb, dessen TerZ-Substrat 30 Vol.-% Holzfasern enthält, deutete sich zwischenzeitlich an, dass das Substrat beim Bewässern von unten das Wasser nicht so gut in den Topf hochzieht. Diese Problematik relativierte sich jedoch während der Kultur wieder. Trotzdem wird in den nächsten Kulturen ein verstärktes Augenmerk auf Unterschiede und Probleme in dieser Richtung gelegt werden, um eventuelle Anpassungen beim Substrat oder in der Kulturführung vornehmen zu können.

Sanvitalia, Kulturwoche 6, direkt nach dem Bewässern. Links im Standardsubstrat mit 25 Vol.-% Holzfasern, rechts im TerZ-Substrat mit 30 Vol.-% Holzfasern, 10 Vol.-% Rindenhumus und 10 Vol.-% Grüngutkompost (Fotos: LVG Ahlem)

In der Region Nord trat auch ein Schadfall auf. Calibrachoa und Petunien wollten nicht so recht in das TerZ-Substrat eines Betriebes einwurzeln. Oberirdisch hat man das den Pflanzen nicht angesehen und sie entwickelten sich normal. Außer diesen beiden Pflanzenarten wurzelten alle anderen Kulturen hervorragend in das Substrat ein. Leider konnte die Ursache hierfür bisher noch nicht ermittelt werden, sodass der Betrieb Calibrachoa und Petunien im nächsten Jahr nicht wieder in diesem TerZ-Substrat produzieren möchte.

Calibrachoa zum Ende der Kultur. Oberirdisch ist der Pflanze nicht anzusehen, dass sie nicht in das TerZ-Substrat eingewurzelt ist. In dem Substrat sind 25 Vol.-% Holzfasern, 20 Vol.-% Rindenhumus und 8 Vol.-% Ton enthalten. (Fotos: LVG Ahlem)

Im Hinblick auf die kommenden Herbstkulturen werden die Betriebe bei den erreichten Torfanteilen bleiben. Ein Betrieb wird sein Substrat noch etwas von den Ausgangsstoffen umstellen. Dort wird statt Rindenhumus und ungefärbter, grober Holzfaser, nun Grüngutkompost und eine gefärbte, feinere Holzfaser getestet, um die Wasserhaltefähigkeit noch weiter zu optimieren.

Stark torfreduzierte Substrate bei Beet- und Balkonpflanzen – funktioniert!

Von Melanie Bank, Versuchszentrum Gartenbau Straelen, LWK Nordrhein-Westfalen

Die Beet- und Balkonpflanzensaison 2021 konnte im Modell- und Demonstrationsvorhaben TerZ (Einsatz torfreduzierter Substrate im Zierpflanzenbau) erfolgreich abgeschlossen werden. In der Modellregion West wurden diverse Kulturen aus dem B&B-Sortiment in stark torfreduzierten Substraten (TerZ-Substrate) begleitet.

KulturSubstratzusammensetzung
Standard
Substratzusammensetzung
TerZ
Bacopa80 Vol.-% Weißtorf,
20 Vol.-% Holzfaser
50 Vol.-% Weißtorf,
30 Vol.-% Holzfaser,
10 Vol.-% Perlite,
10 Vol.-% Kompost
Bracteantha100 Vol.-% Weißtorf40 Vol.-% Weißtorf,
50 Vol.-% Holzfaser,
10 Vol.-% Kompost
Calibrachoa68 Vol.-% Weißtorf,
12 Vol.-% Kokos,
10 Vol.-% Perlite,
10 Vol.-% Pinienrinde
55 Vol.-% Pinienrinde,
35 Vol.-% Kokos,
10 Vol.-% Reisspelze  
Dianthus60 Vol.-% Weißtorf,
25 Vol.-% Holzfaser,
15 Vol.-% Perlite
50 Vol.-% Weißtorf,
25 Vol.-% Holzfaser,
15 Vol.-% Perlite,
10 Vol.-% Kompost
Euphorbia hypericifolia60 Vol.-% Weißtorf,
25 Vol.-% Holzfaser,
15 Vol.-% Perlite
50 Vol.-% Weißtorf,
25 Vol.-% Holzfaser,
15 Vol.-% Perlite,
10 Vol.-% Kompost
Fuchsia80 Vol.-% Weißtorf,
20 Vol.-% Holzfaser
50 Vol.-% Weißtorf,
30 Vol.-% Holzfaser,
10 Vol.-% Perlite,
10 Vol.-% Kompost
Lavandula80 Vol.-% Weißtorf,
20 Vol.-% Holzfaser
50 Vol.-% Weißtorf,
25 Vol.-% Holzfaser,
25 Vol.-% Kokosmark
Pelargonium zonale80 Vol.-% Weißtorf,
20 Vol.-% Holzfaser
50 Vol.-% Weißtorf,
30 Vol.-% Holzfaser,
10 Vol.-% Perlite,
10 Vol.-% Kompost
Petunia60 Vol.-% Weißtorf,
25 Vol.-% Holzfaser,
15 Vol.-% Perlite
50 Vol.-% Weißtorf,
25 Vol.-% Holzfaser,
15 Vol.-% Perlite,
10 Vol.-% Kompost
Petunia68 Vol.-% Weißtorf,
12 Vol.-% Kokos,
10 Vol.-% Perlite,
10 Vol.-% Pinienrinde
55 Vol.-% Pinienrinde,
35 Vol.-% Kokos,
10 Vol.-% Reisspelze  
Substratzusammensetzungen der im Projekt TerZ begleiteten Beet- und Balkon Kulturen 2021

Zu den unproblematischen Kulturen des B&B-Sortiments 2021 zählten Bacopa, Euphorbia hyp., Calibrachoa sowie Petunia, Dianthus, Lavandula und Pelargonium zonale. Trotz teilweise hoher Kaliumgehalte bis 553 mg/l bei Substrateingang verlief die Einwurzelung bei allen Kulturen sehr gut. In den Betrieben, die mit sehr hohen Kaliumgehalten konfrontiert waren, wurde entweder die Düngung bereits angepasst, oder es wird in den kommenden Kulturen auf eine stickstoffbetontere Düngung umgestellt. Auch lange Standzeiten bei überjährigen Dianthus zeigten stabile pH-Werte und führten zu optimalen Ergebnissen in der Pflanzenqualität.

Pelargonium zonale links im Standard-Substrat (80 Vol.-% Weißtorf, 20 Vol.-% Holzfaser), rechts im TerZ-Substrat (50 Vol.-% Weißtorf, 30 Vol.-% Holzfaser, 10 Vol.-% Perlite, 10 Vol.-% Kompost) (Foto: Versuchszentrum Gartenbau Straelen/ Köln-Auweiler)

Etwas kritischer zu beurteilen war die Kultur der Fuchsien. Hierbei zeigte sich eine Wachstumsverzögerung vor allem in der letzten Kulturphase, sodass die Ware im stark torfreduzierten Substrat etwa 10 Tage später zur Vermarktung kam. Die Qualität litt darunter jedoch nicht.

Beobachtete Wachstumsverzögerung bei Fuchsia im TerZ-Substrat (50 Vol.-% Weißtorf, 30 Vol.-% Holzfaser, 10 Vol.-% Perlite und 10 Vol.-% Kompost) (Foto: Versuchszentrum Gartenbau Straelen/ Köln-Auweiler)
Verkaufsfertige Ware im TerZ-Substrat (50 Vol.-% Weißtorf, 30 Vol.-% Holzfaser, 10 Vol.-%Perlite, 10 Vol.-% Kompost) (Foto: Versuchszentrum Gartenbau Straelen/ Köln-Auweiler)

Ein Aspekt, der hinsichtlich der Substratumstellung auf stark torfreduzierte Substrate, eine Rolle spielen kann, ist die Wasserhaltekraft der Substrate. Diese variierte je nach Substratausgangsstoffen, die als Torfersatz Verwendung fanden. In Substraten, bei denen Kompost beigemischt wurde, konnte eine minimal höhere Substratfeuchte festgestellt werden, währenddessen die Abtrocknung der Substrate parallel verlief. Verglichen wurden folgende Substrate: 60 Vol.-% Weißtorf, 25 Vol.-% Holzfaser, 15 Vol.-% Perlite und 50 Vol.-% Weißtorf, 25 Vol.-% Holzfaser, 15 Vol.-% Perlite, 10 Vol.-% Kompost. Das gegenteilige Bild zeigte sich bei den Substraten 100 Vol.-% Weißtorf, verglichen mit 40 Vol.-% Weißtorf, 50 Vol.-% Holzfasern, 10 Vol.-% Kompost. Hierbei überwiegten die drainierenden Eigenschaften der Holzfasern, sodass die Kultur im TerZ-Substrat öfter bewässert werden musste.

Aufzeichnung der Substratfeuchte mittels Bodenanalysesensoren und Datenloggern zur Speicherung am Beispiel zweier Substrate (Standard: 60 Vol.-% Weißtorf, 25 Vol.-% Holzfaser, 15 Vol.-% Perlite und TerZ: 50 Vol.-% Weißtorf, 25 Vol.-% Holzfaser, 15 Vol.-% Perlite, 10 Vol.-% Kompost) (Diagram: Versuchszentrum Gartenbau Straelen/ Köln-Auweiler)

Nach Beendigung der zweiten Beet- und Balkonpflanzensaison, die im Projekt TerZ begleitet wurde, können positive Schlüsse gezogen werden. Die im Profigartenbau angebotenen und im Projekt begleiteten Substrate funktionierten bis dato in der Region West gut. Einzelne Anpassungen in Bezug auf Düngung und Bewässerung waren allerdings nötig. Qualitätseinbußen konnten nicht beobachtet werden, sodass die Kulturen sehr positiv bewertet wurden. Trotz der guten Ergebnisse in dieser Saison sei darauf hingewiesen, dass die Umstellung auf stark torfreduzierte Substrate sehr betriebsspezifisch vorgenommen werden muss. Die regelmäßigen Substratproben helfen wesentlich beim Erfolg der Substratumstellung.

Erfolgreicher Austausch mit unseren Demonstrationsbetrieben zur Frühjahrsblüher-Saison

von Andreas Weber, LVG Heidelberg

Am 25.03.2021 fand mit neun Demonstrationsbetrieben aus vier Modellregionen ein gelungener, virtueller Austausch zum Thema “Produktion von Frühjahrsblühern in torfreduzierten Substraten” statt. Über 75 Minuten tauschten sich die Gärtner untereinander und mit den Regionalkoordinatoren über den Verlauf der Kulturen aus.

Insgesamt erzielten alle Gärtner mit den torfreduzierten Substraten ähnliche bis bessere Ergebnisse als mit ihren normalerweise verwendeten Substraten. Hierfür musste allerdings vereinzelt die Düngung angepasst werden. Drei Betriebe erhöhten die Düngung bei den torfreduzierten Kulturen.  Ein Betrieb im Norden erhöhte die Düngung sogar um 50 %. Wobei hier zu sagen ist, dass er dies auch für seine im Standardsubstrat kultivierten Kulturen durchführte, um so eine gute Versorgung aller Kulturen zu gewährleisten, da die Düngung bisher immer recht niedrig angesetzt war und dies in den Analyseergebnissen des Projekts auffiel. Ein Betrieb im Osten sowie ein Betrieb im Westen konnten ihre im Kulturverlauf zu klein und kompakt gewachsenen Primeln im torfreduzierten Substrat durch eine Erhöhung der Düngung ausgleichen.

Auch in zwei weiteren Betrieben wurden bei den torfreduziert produzierten Primeln etwas geringere Nährstoffgehalte als im Standardsubstrat registriert, was sich in diesen Fällen jedoch nicht sichtbar auf den Wuchs der Pflanzen auswirkte. Anders bei einem Betrieb aus der Region West. Dort sorgte der im torfreduzierten Substrat enthaltene Kompost für höhere Kaliumgehalte, welche für einen kompakteren Habitus der kultivierten Nelken und Primeln sorgten, was der Betrieb sehr positiv bewertete. Auf ähnliche Weise beobachtete ein weiterer Betrieb aus der Region West, dass er seine Primeln im torfreduzierten Substrat weniger hemmen musste.

Des Weiteren wurde bei drei Betrieben, zwei mit Violen, einer mit Ranunkeln, bemerkt, dass die Kulturen im torfreduzierten Substrat eine geringfügig schwächere Durchwurzelung aufwiesen, was sich allerdings auf die Qualität nicht sichtbar auswirkte.

Insgesamt sind die Betriebe mit den im torfreduzierten Substrat kultivierten Frühjahrsblühern sehr zufrieden und nutzen die Möglichkeit, sich über die im Kulturverlauf aufgetretenen Herausforderungen mit der Düngung, den Nährstoffgehalten und der Durchwurzelung konstruktiv auszutauschen.

Primeln der Gärtnerei Leenen im Standard sowie im torfreduzierten Substrat. (Foto: Versuchszentrum Gartenbau Straelen)

Gärtnerei Berchtenbreiter

Gärtnerei Berchtenbreiter – Modellregion Süd

Die Gärtnerei Berchtenbreiter aus München nimmt am Projekt TerZ in der Modellregion Süd teil.

Hermann Berchtenbreiter führt das Unternehmen mit seiner Frau Karin und seiner Tochter Alexandra. (Foto: Berchtenbreiter.de)

Erzählen Sie kurz etwas über die Geschichte ihres Betriebes

Um 1900 herum entstanden in der Schwanseestraße auf nahezu gleichgroßen Parzellen acht Gärtnereien. Eine dieser Parzellen ist die heutige Gärtnerei Berchtenbreiter, die anderen Parzellen sind inzwischen bebaut worden. Ursprünglich war der Gärtnereibetrieb zur Gemüseproduktion errichtet worden. Mitte des letzten Jahrhunderts wurden zunehmen Blumen und Topfpflanzen produziert. Auch Gemüse und Obst wurden angeboten. Ende der 60er Jahre stellte man die Gemüseproduktion ein, parallel wurde die Dienstleistung am Friedhof verstärkt betrieben.

Seit 1990 führt Hermann Berchtenbreiter die Friedhofsgärtnerei und seit 1995 den gesamten Gärtnereibetrieb. Im Frühjahr 2016 wurden die Türen unseres neuen Verkaufsgewächshauses geöffnet, welches für unsere Kunden auf über 450 m2 ein noch besseres Einkaufserlebnis ermöglicht. Die Pflanzenproduktion wurde gleichermaßen stets weiterentwickelt, so dass auf über 4.000 m2 Gewächshausfläche frische, gesunde Pflanzen vor Ort produziert werden.

Das Team der Berchtenbreiter GmBH (Foto: Berchtenbereiter.de)

Was zeichnet ihren Betrieb aus?

Der Schwerpunkt unseres Betriebes liegt auf der ganzjährigen Betreuung von über 3500 Gräbern an mehreren Friedhöfen in München und damit verbunden die eigene Produktion der benötigten Pflanzen direkt vor Ort. In unserem vor 5 Jahren erbauten Blumenhaus können die Kunden unsere direkt vor Ort produzierten Pflanzen kaufen.

Wie war Ihre Einstellung vor dem Projekt zu Torfersatzstoffen? Was haben Sie darüber gedacht? (Anwendung, Kosten, etc.)?

Wir haben früher schon mit Torfersatzstoffen Erfahrungen gesammelt, ebenso mit torffreien Substraten. Wir haben für die Produktion in unseren 24er Platten für den Friedhof besondere Anforderungen an die Struktur des Substrats. Daher haben wir schon öfters verschiedene Substrate ausprobiert. Unser Ziel ist es, mit möglichst wenigen verschiedenen Substraten unsere vielfältigen Kulturen produzieren zu können.

Haben sich bisher Befürchtungen oder Erwartungen erfüllt?

Bisher gab es kaum Unterschiede zwischen den Substraten, außer bei einigen Herbstkulturen und der Kultur von Poinsettien.

Was sind Ihre Ziele hinsichtlich der Verwendung von Torfersatzstoffen in den nächsten 10 Jahren?

Wir sind positiv eingestellt, was eine Produktion mit torfreduzierten Substraten angeht. Wir wünschen uns jedoch, dass die Rohstoffe dafür nachhaltig sind, beispielsweise Kompost.  Wir hoffen, mit torfreduzierten Substraten dauerhaft gute Ergebnisse erzielen zu können, jedoch halten wir eine Produktion in komplett torffreien Substraten bei vielen Kulturen für problematisch.

Ein Blick auf die Kultur von Viola in torfreduziertem Substrat. (Foto: HSWT)

Gärtnerei Hartmann

Gärtnerei Hartmann – Modellregion Süd-West

Interview mit Herrn Ulrich Hartmann am 09.02.2021, Betriebsleiter der Gärtnerei Hartmann in Ubstadt-Weiher.

Ulrich Hartmann produziert ausgewählte Arten in großen Stückzahlen für den Großhandel. (Foto: Großmarkt Mannheim)

Erzählen Sie kurz etwas über die Geschichte Ihres Betriebes.
Die Gärtnerei Hartmann wurde im Jahre 1996, vor 25 Jahren, in Ubstadt-Weiher als Neubau gegründet. Damals hatte der Betrieb eine Unterglas-Fläche von 2.700 Quadratmetern. Ich hatte schon lange den Wunsch, mich als Gärtner selbstständig zu machen. Die Geschäftsidee, die hinter der Firmengründung stand, war folgende: Die meisten Erzeuger in Süddeutschland konzentrieren sich auf den Vertrieb an Blumenfachgeschäfte und bieten ein breites Sortiment an, wohingegen sich die Erzeuger am Niederrhein auf den Vertrieb über den Großhandel fokussieren und sich dabei auf einige Kulturarten spezialisieren. Hier habe ich für mich  eine Marktlücke erkannt. Der Betrieb konnte sich im Laufe der Jahre erfolgreich entwickeln und in kleinen Schritten wachsen. Heute hat die Gärtnerei Hartmann eine Gewächshausfläche von 3 Hektar und eine Freilandfläche von 1 Hektar.

Was zeichnet Ihren Betrieb aus?
Kurz gesagt: Große Stückzahlen in gleichmäßiger Qualität. Wir fokussieren uns auf bestimmte Kulturarten und vermarkten über den Großhandel. Andere Gärtnereien produzieren nur in kleinen Stückzahlen und stellen sich auf Kundenwünsche kleiner Blumenfachgeschäfte ein, das machen wir nicht, und das spiegelt sich auch in der Auswahl der Kulturarten und Sorten wieder. Dank unserer Vertriebswege und die unmittelbare Nähe zum Walldorfer Kreuz, wo sich die A5 und die A6 kreuzen, können wir unsere Produkte überregional vermarkten.

Wie war Ihre Einstellung vor dem Projekt zu Torfersatzstoffen? Was haben Sie darüber gedacht? (Anwendung, Kosten, etc.)?
Ich war vor dem Projekt gegenüber Torfersatzstoffen prinzipiell offen und nicht abgeneigt. Mir ist das Thema Nachhaltigkeit wichtig und ich möchte auch grundsätzlich über den Tellerrand hinausschauen. Ich habe bei den verschiedenen Torfersatzstoffen keine Präferenzen. Allerdings sehe ich die Kokosfaser nicht als angemessenen Torfersatzstoff, da sie aufgrund der langen Transportwege und der Herstellungsbedingungen meiner Meinung nach nicht unbedingt nachhaltiger als Torf ist. Auch bei der Holzfaser muss man darauf achten, wie sie produziert wird. Bei der Anwendung der torfreduzierten Substrate im Anbau hatte ich keine Bedenken.

Haben sich bisher Befürchtungen oder Erwartungen erfüllt?
Bisher bin ich mit der Nutzung der torfreduzierten Substrate zufrieden. Meine Erwartungen haben sich erfüllt, ich kann auch mit geringeren Torfanteilen gute Qualitäten produzieren und habe dabei keinen größeren Mehraufwand.

Was sind Ihre Ziele hinsichtlich der Verwendung von Torfersatzstoffen in den nächsten 10 Jahren?
Ich möchte das Ziel „maximal 50% Torfanteil“ erreichen und halten und auch im Anschluss an das Projekt nicht wieder zurück zu höheren Torfanteilen. Der politische Druck wird in den nächsten Jahren sowieso zunehmen. Unabhängig davon möchte ich auch selbst etwas tun und beim Thema Umweltschutz vorangehen. Ich glaube, eine zunehmende Torfreduzierung ist umsetzbar, das ist machbar!

Florian Hartmann (und auch sein Bruder Michael) zeigen sich interessiert am Torfersatz. Dieses Thema werden sie auch schon bald in der Vorbereitung zur Meisterprüfung an der LVG Heidelberg vertiefen. (Foto: LVG Heidelberg)
Die Primeln ließen sich mit großer Stückzahl in einem torfreduzierten Substrat (Torf 65 %, Holzfaser 20 %, Rindenhumus 10 % und Ton 5 %) in guter Qualität produzieren. (Foto: LVG Heidelberg)

Gartenbau Stefan Gerritzen

Gartenbau Stefan Gerritzen – Modellregion West

Als Demonstrationsbetrieb in der Modellregion West nimmt Gartenbau Stefan Gerritzen (Sunshine Flowers) am Projekt TerZ teil. Er lässt uns für das Interview hinter die Kulissen blicken und berichtet über seinen Produktionsbetrieb, sowie über seine Einstellung zu Torfersatzstoffen.

Gärtnermeister Andreas Peters (links) und Betriebsinhaber Stefan Gerritzen (rechts)

Erzählen Sie kurz etwas über die Geschichte Ihres Betriebes

Die Unternehmensgründung durch Franz Gerritzen erfolgte 1964 als Schnittblumenbetrieb. Bereits wenige Jahre später folgte die Umstellung der Produktion auf Topfpflanzen. 1996 wurde die Produktion von Eriken und Azaleen um winterharte Callunen ergänzt. Im Jahr 2008 habe ich, Stefan Gerritzen, den Betrieb übernommen und weiter ausgebaut. Zurzeit werden Solanum jasminoides (Jasminblütiger Nachtschatten) und Calluna vulgaris (Besenheide) auf einer Fläche von 18 Hektar produziert.

Was zeichnet Ihren Betrieb aus?

Wir sind ein Produktionsbetrieb, der sich unter anderem durch moderne Technik hervorhebt. Das ist vor allem für die Mitarbeiter sehr positiv, da beispielsweise Kulturarbeiten oder das Packen der verkaufsfertigen Ware wesentlich rückenschonender und einfacher erledigt werden können. Außerdem achten wir auf eine umweltschonende Produktion, beispielsweise mit einer geschlossenen Bewässerung im Gewächshaus. Im Freiland bewässern wir unsere Pflanzen hauptsächlich mit wassersparenden Gießwagen.

Wie war Ihre Einstellung vor dem Projekt zu Torfersatzstoffen? Was haben Sie darüber gedacht? (Anwendung, Kosten, etc.)?

Bezüglich der Callunen-Kultur, die in unserem Betrieb im Projekt im Mittelpunkt steht, dachten wir, dass wir mit einem hohen Anteil an Torfersatzstoffen Probleme bei der Pflanzenqualität bekommen. Da Callunen als Moorbeetpflanzen einen sehr niedrigen pH-Wert im Substrat benötigen, den der Torf ja mit sich bringt, haben wir zusätzlich Probleme mit zu hohen pH-Werten erwartet. Auch mit erheblich höheren Kosten für die Substrate haben wir gerechnet.

Haben sich bisher Befürchtungen oder Erwartungen erfüllt?

Schon im ersten Jahr haben wir im TerZ-Substrat den Einsatz von Torf auf 50 Vol.-% gesenkt. Das hat erstaunlich gut geklappt. Der pH-Wert blieb fast die komplette Kulturzeit hindurch in einem optimal niedrigen Bereich. Im zweiten Kulturjahr im Projekt haben wir die Düngung etwas angepasst, ansonsten möchten wir das Substrat nochmals in der gleichen Zusammensetzung nutzen. Tatsächlich hat sich in Bezug auf die Mehrkosten unsere Befürchtung bewahrheitet. Aktuell haben wir bei der 50 Vol.-% torfreduzierten Variante einiges an Mehrkosten pro m³ Substrat.

Was sind Ihre Ziele hinsichtlich der Verwendung von Torfersatzstoffen in den nächsten 10 Jahren?

In den nächsten zehn Jahren möchten wir unser Standard-Substrat komplett auf ein mindestens 50 Vol.-% torfreduziertes Substrat umstellen.

Calluna vulgaris (Besenheide) – Bestand kurz vor der Vermarktung. (Foto: Versuchszentrum Gartenbau Straelen)

Gartenbau Johannes Heekeren

Gartenbau Johannes Heekeren – Modellregion West

Der Familienbetrieb „Gartenbau Johannes Heekeren“ nimmt als Demonstrationsbetrieb in der Modellregion West am Projekt TerZ teil. Das erste Kulturjahr im Projekt verlief sehr positiv, bei Torfersatzanteilen von 50 – 100 Vol.-%. Im zweiten Jahr sollen die Substrate weiter im Torfanteil reduziert und die torffreien Partien erweitert werden. Über die ersten Eindrücke berichtet Familie Heekeren im Interview.

Betriebsinhaber Johannes Heekeren mit Tochter Anna

Erzählen Sie kurz etwas über die Geschichte Ihres Betriebes

Entstanden aus der Landwirtschaft, wurde unser Gartenbaubetrieb im Jahre 1989 gegründet. Auf einer Fläche von 2.000 m² Hochglas und ca. 1 ha Freiland wurden Beet-und Balkonpflanzen und diverse Stauden produziert. Hinzu kam noch Freilandgemüseanbau auf ca.3 ha. In den Folgejahren wurde die Gewächshaufläche nach und nach erweitert, Arbeitshallen integriert und der Gemüseanbau eingestellt. Die Freilandfläche wurde zur Containerfläche umgebaut, die Gewächshausfläche modernisiert. Der Betrieb verfügt heute über eine heizbare Folien- und Hochglasfläche von 13.000 m², sowie 5.000 m² Kulturflächen in Pachtbetrieben. Die Containerstellfläche ist ca. 3,5 ha groß. Heute sind wir auf Ziergräser, Lavendel, Edelweiß und Interspezifischen-Mix im Beetpflanzenbereich spezialisiert.

Was zeichnet Ihren Betrieb aus?

In unserem Betrieb herrscht ein sehr gutes Betriebsklima. Unter unseren Mitarbeitern sind die unterschiedlichsten Nationalitäten zu finden, was einen guten Austausch untereinander fördert.

Unsere Produkte zeichnen sich durch gute Qualität aus, die unter den Aspekten der Nachhaltigkeit kultiviert wurden. Hierzu gehört für uns auch der Einsatz neuester Technik. Außerdem können wir von uns behaupten ein sehr gutes Durchhaltevermögen an den Tag zu legen und dabei flexibel und spontan handeln zu können. Dies liegt unter anderem auch an unseren festen und zuverlässigen Kunden, mit denen wir langfristig arbeiten können.

Wie war Ihre Einstellung vor dem Projekt zu Torfersatzstoffen? Was haben Sie darüber gedacht? (Anwendung, Kosten, etc.)?

Schon vor TerZ haben wir uns Gedanken über Torfersatzstoffe gemacht. Vor dem Start des Projektes haben wir bereits einige kleine Versuche mit torfreduzierten Substraten gemacht, auch aufgrund der Nachfrage unserer Kunden. Die Umstellung ist eine große Herausforderung für die gesamte Branche. Dass wir am Projekt teilnehmen konnten kam dann genau zur richtigen Zeit.  So haben wir Unterstützung bei der weiteren Torfreduzierung unserer Substrate.

Wir haben mit erheblichen Mehrkosten für Substrate und Problemen in der Nährstoffversorgung gerechnet.

Haben sich bisher Befürchtungen oder Erwartungen erfüllt?

Bis zum jetzigen Zeitpunkt, zu Beginn des zweiten Kulturjahres im Projekt, ist alles sehr positiv verlaufen. Die Kosten sind momentan nicht nennenswert höher als bei einer Kultur mit höherem Torfanteil der Substrate. Auch einen erhöhten Arbeitsaufwand können wir aktuell nicht beobachten. Unsere Befürchtung ist allerdings, dass die Ersatzstoffe für Torf im Preis steigen werden, wenn immer mehr Torf ersetzt wird.

Was sind Ihre Ziele hinsichtlich der Verwendung von Torfersatzstoffen in den nächsten 10 Jahren?

Die Umstellung auf Substrate mit einem Torfanteil von 50 Vol.-% ist nach bisherigen Erfahrungen gut machbar, auch wenn es bei manchen Kulturen der ein oder anderen Anpassung bedarf. Wir möchten in den nächsten Jahren auf einen Anteil von mindestens 80 Vol.-% an Torfersatzstoffen kommen. Wir halten an der Torfreduzierung fest und hoffen, dass immer mehr Gärtner eine Torfreduzierung anstreben und den weltweiten Torfabbau nicht mehr länger hinnehmen. Wir alle müssen umdenken und uns für eine nachhaltige Umwelt und gegen den Klimawandel einsetzen.

Viola x cornuta als Trios im 13cm Topf in drei verschiedenen Substraten. (Foto: Versuchszentrum Gartenbau Straelen)

Gärtnerei Schliebener

Gärtnerei Schliebener – Modellregion Nord

Tim Schliebener

Interview mit Tim Schliebener. Als Standardsubstrat wird ein Substrat mit 10% Holzfasern verwendet. Im Rahmen von TerZ hat Herr Schliebener zum Vergleich ein Substrat mit 30% Holzfasern und eins mit 15% Holzfasern und 15% Kokosmark bei den Pelargonien verwendet. Für die Poinsettien wird ein Standardsubstrat mit 10% Perliten und ein weiter torfredziertes Substrat mit 10% Perliten und 20% Holzfasern genutzt.

Erzählen Sie kurz etwas über die Geschichte Ihres Betriebes

Unsere Einzelhandelsgärtnerei wurde 1960 von meinem Großvater gegründet. Zunächst wurden Gemüse und Schnittblumen, später dann auch Topfpflanzen produziert. Seitdem wurde sie kontinuierlich durch Baumaßnahmen, wie Erweiterung und Modernisierung der Produktions- und Verkaufsflächen, ausgebaut. 1972 haben meine Eltern den Betrieb übernommen und seit 2007 führe ich die Gärtnerei mit meiner Schwester. Wir produzieren inzwischen auf über 5000m² und nutzen eine Verkaufsfläche von 2000m².

Für unsere Kunden produzieren wir ein breites Sortiment aus Frühjahrsblühern, Beet- und Balkonpflanzen, Kräutern, Gemüse, Herbstzauber, sowie Poinsettien.

Was zeichnet Ihren Betrieb aus?
Die Vielseitigkeit, Frische und die große Eigenproduktion für den Endverkauf.


Wie war Ihre Einstellung vor dem Projekt zu Torfersatzstoffen? Was haben Sie darüber gedacht? (Anwendung, Kosten, etc.)?
Ich fand es interessant, dass man auf diesem Wege endliche Rohstoffe einsparen kann. Es ist schon eine Umstellung für den Betrieb, sicher auch in den Kosten, aber es lohnt sich und man sollte die Natur bewusst schützen.

Haben sich bisher Befürchtungen oder Erwartungen erfüllt?
Nein, bis jetzt lief alles reibungslos mit 30% Torfersatz und das sind immerhin 1/3 Rohstoffersparnis. Wir hatten keine Ausfälle zu verzeichnen und auch von den Kosten sind die Unterschiede gering.

Was sind Ihre Ziele hinsichtlich der Verwendung von Torfersatzstoffen in den nächsten 10 Jahren?

Wir möchten es möglichst mit allen Kulturen auf 50% Torfersatz schaffen, ohne, dass die Produktion zu kosten- und arbeitsintensiv wird.

Fuchsia „red-blue“ nach 12 Wochen Kultivierung. Links im Standard-Substrat mit 90% Torf und 10% Holzfasern und rechts im weiter torfreduzierten Substrat mit 70% Torf und 30% Holzfasern. (Fotos: LVG Ahlem)
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