Modellregion Nord: Erste Ergebnisse machen Lust auf mehr

von Michael Emmel und Katja Arndt, Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau Ahlem der LWK Niedersachsen

Fünf Regionen, 24 Betriebe und ein breites Beet- und Balkonpflanzen-Sortiment lassen differenzierte Erfahrungen in der ersten Saison des Modell- und Demonstrationsvorhabens TerZ erwarten. Die Betriebe sind mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen in das Vorhaben, Torf in ihren Kultursubstraten zu reduzieren, gestartet. Einige kultivieren bislang in reinen Torfsubstraten, andere haben bereits größere Anteile anderer Substratausgangsstoffe in ihren Standardsubstraten. Mit den jeweiligen Lieferanten wurde ein stärker torfreduziertes Substrat konzipiert, in dem die Betriebe jetzt parallel zu ihrem Standardsubstrat verschiedene Beet- und Balkonpflanzen kultiviert haben.

In der Modellregion Nord wurde dabei der Torfanteil im ersten Schritt auf 65 bis 70 Volumenprozent reduziert. Die meisten der darin kultivierten Pflanzenarten unterschieden sich zum Verkaufstermin kaum oder gar nicht von denen im Standardsubstrat. Teilweise waren einzelne Arten etwas größer oder etwas kleiner, etwas heller oder dunkler im Laub oder etwas lockerer oder kompakter aufgebaut. Alle Partien waren jedoch verkaufsfähig und vorhandene Unterschiede fielen nur im direkten Vergleich auf. Der Mehraufwand bei der Kultur in dem neuen Substrat hielt sich in Grenzen. In einigen Fällen musste die Düngung verändert werden. Hier haben die regelmäßig durchgeführten Substratanalysen geholfen, um rechtzeitig nachzusteuern. Aber auch Vorteile, wie zum Beispiel ein schnelleres Abtrocknen des stärker torfreduzierten Substrates, wurden von den Betriebsleitern wahrgenommen. Daher wollen einige dieses Substrat in der nächsten Beet- und Balkonpflanzensaison zu ihrem Standardsubstrat machen. Dann kann diesem im Rahmen des Projektes ein Substrat mit noch stärker verringertem Torfanteil gegenübergestellt werden.

Damit rückt das Ziel des Vorhabens in greifbare Nähe: 50 Volumenprozent Torf in den Substraten zu ersetzen, ohne dass es dadurch zu Qualitätseinbußen bei den Pflanzen kommt.

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