Gartenbaubetrieb Schönges

Gartenbaubetrieb Schönges (Floreco®) – Modellregion West

Der Familienbetrieb Gartenbau Schönges aus Korschenbroich ist Teil des TerZ-Projektes als Demonstrationsbetrieb in der Region West. Direkt im ersten Jahr wagten sie den großen Schritt zu torffreien Substraten… mit Erfolg! Einen Einblick in den Betrieb gibt uns Familie Schönges im Interview.

von links nach rechts: Christoph Schönges, Felix Schönges, Beate Schönges, Hannes Schönges.

Erzählen Sie kurz etwas über die Geschichte Ihres Betriebes
Unser Gartenbaubetrieb Schönges in Korschenbroich-Schlich ist ein familiengeführter Zierpflanzenbaubetrieb, der sich mit seiner konsequent nachhaltigen Ausrichtung seit seiner Gründung 1997 u. a. durch die kontinuierliche Investitionsbereitschaft für einen nachhaltigen Umgang mit der Umwelt einsetzt.  Seit der Übernahme haben wir den Betrieb in einem Vierjahresrhythmus ständig erweitert und modernisiert, immer mit dem Gedanken umweltschonend und umweltgerecht zu produzieren. Mittlerweile ist die Fläche auf 3,6 Hektar gewachsen, davon sind 2,1 Hektar geschützt.

Derzeit befinden sich unsere Söhne, Felix und Hannes Schönges, in der Ausbildung um den Familienbetrieb eines Tages weiter führen zu können. Nach einer kaufmännischen Ausbildung beginnt Felix nun ein Gartenbau-Studium, während Hannes eine Ausbildung zum Gärtner absolviert.

Was zeichnet Ihren Betrieb aus?
Uns ist es wichtig ein Gesamtkonzept zu haben. Dazu gehört:  Umweltgerechte Produktion & Vertrieb zu kombinieren. Engagement, Wettbewerbsfähigkeit, Naturschutz und höchste Qualität – das ist unser Ziel und zeichnet unsere Arbeit aus. Wir investieren stetig in zukunftsweisende und energiesparende Technologien, denn die Erneuerung und der Ausbau unserer Gärtnerei sind eine wichtige Investition in die Zukunft und sollen das Klima und die Umwelt schützen: Nachhaltigkeit steht bei uns an erster Stelle. Wie zum Beispiel: Während eine Abteilung zum Bewurzeln wärmer und feuchter gefahren wird, dient die zweite, kühler gehaltene Abteilung der Abhärtung. Mit verschiedenen Abteilungen bewirken wir, dass immer nur so viel Energie genutzt wird, wie auch benötigt wird. Durch die Abhärtungsphase sind die Pflanzen fester und kräftiger. Gezielt dazu gab es positives Kundenfeedback und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln wird so deutlich reduziert!

Wie war Ihre Einstellung vor dem Projekt zu Torfersatzstoffen? Was haben Sie darüber gedacht? (Anwendung, Kosten, etc.)?
Torf ist ein fossiler Rohstoff und eine endliche Ressource. Dadurch, dass er aus trockengelegten Mooren abgebaut wird, trägt seine Verwendung auch zum anhaltenden Lebensraumverlust vieler Arten und zur Schädigung des Klimas bei. Beim Abbau wird eines der gefährdetsten Ökosysteme zerstört. Denn nur intakte Moore können Kohlendioxid speichern und schützen dadurch unser Klima.

Auch hier ist es für uns sehr wichtig, dass wir zum Erhalt unseres natürlichen Lebensraumes beitragen und alternativ Produkte zum herkömmlichen Torf finden. Das Projekt „TerZ“ gibt uns eine sehr gute Möglichkeit, uns mit anderen Kollegen über Erfahrungen in der Produktion und Anwendung mit torfreduzierten und torffreien Substrate direkt auszutauschen.

Haben sich bisher Befürchtungen oder Erwartungen erfüllt?
Unsere Erwartungen haben sich bisher dadurch erfüllt, dass wir bereits seit einiger Zeit einige Versuche mit torfreduzierten und torffreien Substraten getestet haben, weshalb für uns der Erfahrungsaustausch mit den Mitgliedern vom Projekt „TerZ“ sehr hilfreich ist und zu neuen positiven Erkenntnissen führt. Es bestärkt uns, dass wir den richtigen Weg gehen.

Was sind Ihre Ziele hinsichtlich der Verwendung von Torfersatzstoffen in den nächsten 10 Jahren?
Die Torfgewinnung und Nutzung geht zu Lasten unseres Klimas. Unser persönliches Ziel ist es, immer mehr Pflanzen mit Torfersatzstoffen zu produzieren, damit wir für uns und die nächsten Generationen das Klima schützen können. Wichtig erscheint uns auch, dass unsere Auszubildenden mit der Thematik “Nachhaltigkeit” in ihrer Ausbildung konfrontiert werden.

Bracteantha in 65% torfreduziertem Substrat (Foto: Versuchszentrum Gartenbau Straelen)
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