Zum Abschluss des zweiten Projektjahres lädt die LVG Heidelberg zum Betriebsinformationstag im Modellbetrieb Hartmann in Ubstadt-Weiher ein.
Der von der LVG Heidelberg begleitete TerZModellbetrieb Hartmann in Ubstadt-Weiher öffnet am 01.Dezember 2021 seine Türen für interessierte Gärtner, die einen Eindruck von torfreduzierter Zierpflanzenproduktion in der Praxis bekommen möchten. Betriebsleiter Ulrich Hartmann wird durch seinen Betrieb führen und von seinen Erfahrungen im Projekt TerZ in den vergangenen zwei Projektjahren berichten.
Im Anschluss freut sich das Team der LVG Heidelberg auf fachlichen Austausch zum Thema Torfersatzstoffe.
Weitere Informationen zur Anmeldung finden Sie hier.
Gute Erfahrungen mit TerZ: Gärtnerei Klefer im Interview
Von Katja Arndt (LVG Ahlem/Landwirtschaftskammer Niedersachsen) und Gerlind Hammann (LVG Heidelberg)
Gärtnerei Klefer nimmt als Demonstrationsbetrieb der Modellregion Nord am Projekt TerZ teil.
Der Betrieb aus Augustfehn wurde 1951 gegründet und hat eine Produktionsfläche von 2700 m² unter Glas und Folie. Auf 800 m² Verkaufsfläche werden hier Violen im Frühjahr, Beet- und Balkonpflanzen im Sommer, sowie ein breites Herbstzaubersortiment, Carex und Heuchera im Herbst angeboten. Auch ein umfangreiches Gemüsesortiment lässt sich in der Gärtnerei gut zusammenstellen. In familiärer Atmosphäre erlebt der Kunde hier ein gemütliches Shoppingerlebnis bei kompetenter Beratung. Die Gärtnerei legt besonders großen Wert auf eine nachhaltige und umweltschonende Produktion.
Inzwischen nimmt die Gärtnerei jetzt im 2. Jahr am Projekt teil und hat das Ziel mit maximal 50 Vol.-% Torfanteil im Substrat zu produzieren bereits erreicht. Herr Klefer setzt dabei auf eine Substratzusammensetzung von 50% Torf, 10 % Rindenhumus, 30% Holzfaser und 10% Grüngutkompost.
Welche Erfahrungen mit den torfreduzierten Substraten bisher im Betrieb gemacht wurden, erfahren Sie im Video.
Von Melanie Bank, Versuchszentrum Gartenbau Straelen, LWK Nordrhein-Westfalen
Wie bereits im Vorjahr konnten die Kulturen Chrysanthemum und Calluna mit einem sehr guten Ergebnis kultiviert werden. Beide Kulturen wurden in Substraten mit einem Torfanteil von 50 Vol.-% produziert.
Erfreulich ist, dass sich bei den Chrysanthemen und deren Bewässerung mit Regenwasser der Einsatz von Grüngutkompost als Sicherheit bei der Kulturführung erwies. Kompost hat als positive Eigenschaft ein sehr hohes Puffervermögen, das bereits bei einer Beimischung von 10 Vol.-% in Kultursubstraten zu beobachten ist. So zeigte sich, dass der pH-Wert im TerZ-Substrat relativ stabil blieb, wohingegen der pH-Wert im Standardsubstrat enorm absank (Abb. 2).
Das positive Ergebnis der Calluna-Kultur 2020 konnte in 2021 bestätigt werden. Hier blieb der pH-Wert bis kurz vor Ende der Kulturlaufzeit stabil unter 4,0. Im Gegensatz zum Vorjahr wurde auch das Standardsubstrat um 20 Vol.-% im Torfanteil reduziert und durch Holzfasern ersetzt.
Zweite Phase im Projekt TerZ erfolgreich absolviert
Artikel und Bilder: Gemeinschaftsarbeit der LVG Ahlem, LVG Heidelberg, VZG Straelen/ KölnAuweiler, LfULG Dresden-Pillnitz und HSWT
Das Projekt TerZ wird derzeit von vielen verfolgt, da es sich mit der brandaktuellen Thematik der Torfminderung aktiv in der Praxis auseinandersetzt. Zur Erinnerung: Es handelt sich um das Modell- und Demonstrationsvorhaben, was 24 Zierpflanzenbetriebe aus ganz Deutschland über drei Jahre bei der Umstellung auf stärker torfreduzierte Substrate begleitet und unterstützt. Das Projekt ist dabei in drei Phasen gegliedert:
Die Einführungsphase, in der die Demonstrationsbetriebe 2019/2020 mit zunächst geringer Torfreduzierung (durchschnittlicher Torfanteil 70 Vol.-%) gestartet sind, um zu schauen, welche Veränderungen sich in der Kulturführung ergeben könnten und in welchen Bereichen verstärkte Aufmerksamkeit gefragt ist. In der Optimierungsphase soll dann mit bereits geschärftem Blick mit max. 50 Vol.-% Torf im Substrat produziert und die Kulturführung entsprechend optimiert und angepasst werden. Nach erfolgreichem Abschluss dieser Phase, soll das stärker torfreduzierte Substrat in der Festigungsphase als Standard im Betrieb etabliert werden und läuft mit der neu angepassten Kulturführung möglichst ohne größere Unterstützung weiter.
In der Beet- und Balkonpflanzensaison 2021 haben 22 Betriebe das Projektziel mit maximal 50 Vol.-% Torf im Substrat zu produzieren bereits erreicht. Auch die sogenannten TerZ-Substrate aus der Einführungsphase sind teilweise schon als Standard in einigen Betrieben übernommen worden, was den Erfolg für sich sprechen lässt.
Was ist nun zu den Ergebnissen im Detail zu sagen? Insgesamt ist die Beet- und Balkon-pflanzensaison mit diesen Substraten als sehr gut zu bewerten. Wie schon bei den vorangegangenen Frühjahrsblühern, sind optisch überwiegend keine bis geringe Un-terschiede bei den fertig produzierten Pflanzen zu beobachten gewesen. Anpassungen in Bezug auf Düngung und Bewässerung waren in den Regionen teilweise allerdings nötig und in Einzelfällen sind auch größere Probleme aufgetreten.
In der Region Nord wurden in allen Fällen beide Substratvarianten (Standard und TerZ) von allen Betrieben gleich gedüngt und bewässert, sodass auch kein merklicher Mehraufwand von den Betriebsleitern festgestellt wurde. In der Endbonitur waren keine bis wenig Unterschiede in den Kulturen festzustellen (Abb. 1 und 2). Teilweise waren die TerZ-Kulturen etwas größer (Abb. 3 und 4).
In der Region West zählten unter anderem Bacopa, Euphorbia hyp., Calibrachoa sowie Petunia, Dianthus, Lavandula und Pelargonium zonale (Abb.5) zu den unproblematischen Kulturen des Beet- und Balkonsortiments 2021. Trotz teilweise hoher Kaliumgehalte bis 553 mg/l bei Substrateingang verlief die Einwurzelung bei allen Kulturen sehr gut. In den Betrieben, die mit sehr hohen Kaliumgehalten konfrontiert waren, wurde entweder die Düngung bereits angepasst, oder es wird in den kommenden Kulturen auf eine stickstoffbetontere Düngung umgestellt. Auch lange Standzeiten bei überjährigen Dianthus zeigten stabile pH-Werte und führten zu optimalen Ergebnissen in der Pflanzenqualität.
Auch die in der Region Ost vorwiegend begleiteten Pelargonien, Lavendel, Petunien und Streptocarpus entwickelten sich problemlos ohne wesentliche Umstellungen in der Kulturführung (Abb. 6 und 7).
Die bisher verwendeten Standard-Substrate enthalten hier 100 Vol.-% Torfanteil und wurden mit TerZ-Substraten mit 50 Vol.-% Torfanteil verglichen. Vereinzelt wurde ein geringer Mehraufwand festgestellt, da zusätzlich ein bis zwei Gießvorgänge mit etwas mehr Anstauzeit erforderlich waren (z.B. bei Streptocarpus). Dies ist vermutlich auf die drainierenden Eigenschaften der Holzfaser zurückzuführen, die bei allen vier Betrieben als primärer Torfersatzstoff mit einem Anteil von durchschnittlich etwa 30 Vol.-% im Substrat zum Einsatz kam. Das schnellere Abtrocknen der torfreduzierten Substrate wurde nicht von allen Modell- und Demonstrationsbetrieben als Kritikpunkt gewertet. Ein Hinauszögern der Gießdurchgänge und damit ein gleich häufiges Gießen wie beim Standardsubstrat war ohne Qualitätseinbußen möglich.
Vereinzelte Sorteneffekte führten in beiden Substratvarianten mitunter zu unterschied-lichen, aber insgesamt guten Qualitäten. Unterschiede wären ohne direkten Vergleich nicht erkennbar gewesen. Auch in Bezug auf die Ausfallquote sowie den Einsatz von Pflanzen-schutzmitteln und Hemmstoffen gab es keine negativen Auffälligkeiten im Substratvergleich.
In der Region Süd wurden ebenfalls von allen Betrieben gute Qualitäten bei Calibrachoa, Pelargonien, Sanvitalien, Petunien und Fuchsia mit Torfanteilen im Substrat von 50 – 60 Vol.-% produziert. Ein Gärtner stellte fest, dass im torfreduzierten Substrat mit 50 Vol.-% Torfanteil der Befall an Trauermücken und Botrytis etwas stärker war als im neu aus-gewählten Standard-substrat mit 70 Vol.-% Torf, jedoch führte dies nicht zu großen Ausfällen. Zwei Betriebe haben alle Kulturen auf ein Substrat mit 50 Vol.-% Torf umgestellt und verzeichneten gute Qualitäten.
Hinsichtlich Bewässerung und Düngung gab es bei allen Gärtnern keine nennenswerten Unterschiede. Ein Gärtner berichtete, dass er generell die Stickstoffdüngung leicht angehoben hat, womit er in den torfreduzierten Kulturen gute Erfolge erzielte. Die Bewässerung fand weitestgehend identisch wie im Standardsubstrat statt.
Der Torfanteil der Substrate, die von den Betrieben der Region Süd-West verwendet wurden, variierte zwischen 20 und 60 Vol.-%. Pelargonium zonale, in hoher Stückzahl (180.000 Stück) in einem Substrat mit 60 Vol.-% Weißtorf, 20 Vol.-% Holzfaser, 15 Vol.-% Rindenhumus und 5 Vol.-% Ton in KW 5 getopft, zeigte sich zum Vermarktungsbeginn in KW 17 in guter Qualität (Abb. 8). Der Betriebsleiter berichtete von einer Anpassung in der Düngung: Um die Kultur trotz der durch die Holzfaser hervorgerufenen N-Immobilisierung sicher mit Stickstoff zu versorgen, wurde verstärkt mit Kalksalpeter gedüngt.
Ein anderer Betrieb, der Pelargonium peltatum in einem Substrat mit 50 Vol.-% Torf und etwa gleichen Anteilen von Holzfaser, Rindenhumus, Ton und Grünkompost kultivierte, konnte ebenfalls ein gutes Ergebnis zum Kulturende verzeichnen. Hier wurde kein höherer Stickstoffbedarf, aber ein etwas schnelleres Abtrocknen des Substrats festgestellt. Die Kultur von Echinacea purpurea fand im gleichen Substrat statt und führte ohne Anpassungen der Kultur-maßnahmen zur gewünschten Vermarktungsqualität (Abb. 9).
Der Pflanzenbestand blieb aber aufgrund der Witterung im Vergleich zu den Vorjahren etwas kleiner.
Ein weiterer Betrieb, der Echinacea purpurea in einem Substrat mit 20 Vol.-% Torf, 35 Vol.-% Holzfaser, 30 Vol.-% Ton und 15 Vol.-% Grünkompost kultivierte, berichtete hingegen von erheblichen Schwierigkeiten zu Kulturbeginn. Das stark torfreduzierte Substrat trocknete, wenn es einmal vollkommen durchnässt war, nur sehr langsam ab. Dies hatte einen starken Botrytisbefall und dementsprechend auch hohe Ausfallraten zur Folge. Beim anschließenden 2. Satz wurde auf eine deutliche trockenere Kulturführung geachtet, wodurch ein Botrytisbefall fast vollständig vermieden wurde. Aufgrund des hohen Salzgehaltes, der auf den hohen Anteil von Grünkompost zurückzuführen ist, wuchsen diese Echinaceaen auch deutlich kompakter, weshalb auf einige Hemmstoffeinsätze verzichtet werden konnte.
Bei einem Nord-Betrieb, dessen TerZ-Substrat 30 Vol.-% Holzfasern enthält, deutete sich zwischenzeitlich hingegen an, dass das Substrat beim Bewässern von unten das Wasser nicht so gut in den Topf hochzieht (Abb. 10). Diese Problematik relativierte sich während der Kultur wieder. Teilweise wurde auch in den Betrieben beobachtet, dass das Substrat besonders in kleineren Töpfen an den Tischrändern schneller austrocknet und schwieriger wiederzubenetzen ist. Hier wird deutlich, dass bei zukünftigen TerZ-Kulturen ein verstärktes Augenmerk auf die Bewässerung gelegt werden sollte, um Unterschiede und Probleme in dieser Richtung weiter herauszuarbeiten und eventuelle Anpassungen beim Substrat oder in der Kulturführung vorzunehmen.
Auch bei einer Fuchsienkultur in der Region West sowie bei der Kultur von Calibrachoa und Petunien eines Betriebes in der Region Nord traten größere Unterschiede zwischen den Pflanzen in den beiden Substraten auf.
Bei den Fuchsien zeigte sich eine Wachstumsverzögerung vor allem in der letzten Kulturphase, sodass die Ware im stark torfreduzierten Substrat etwa 10 Tage später zur Vermarktung kam. Die Qualität litt darunter jedoch nicht (Abb. 11).
Die Calibrachoen und Petunien eines Nord-Betriebes zeigten deutliche Schwierigkeiten beim Einwurzeln in das TerZ-Substrat. Die Pflanzen ließen sich dies oberirdisch meist nichts ansehen und entwickelten sich normal (Abb. 12). Leider konnte die Ursache für diese Auffälligkeiten bisher noch nicht ermittelt werden, sodass der Betrieb diese beiden Kulturen im nächsten Jahr nicht wieder in diesem TerZ-Substrat produzieren möchte. Alle anderen Kulturen wurzelten dagegen hervorragend in das Substrat ein.
Die Erfolge der Beet- und Balkonsaison sind sicher auch der engen Kulturbegleitung zu verdanken. Wie bereits in der Cyclamen- und Poinsettienproduktion auffiel, können Schwankungen in den stärker torfreduzierten Substraten besonders bei längeren Standzeiten und empfindlichen Kulturen zu Qualitätseinbußen führen. Extreme Witter-ungsbedingungen fördern diese Schwankungen zusätzlich.
Es empfiehlt sich daher Kulturen in einem neuen Substrat zunächst mit regemäßigen Substratproben zu begleiten, denn die Umstellung ist sehr betriebsspezifisch. Je nach Gießwasser und Düngung des Betriebes können sich in dieser neuen Kombination pH- und Nährstoffwerte im Substrat anders entwickeln als gewohnt. Dies kann im Einzelfall eine schnelle Reaktion des Gärtners erfordern. Durch einzelne Substratkomponenten, wie z.B. Kompost oder Rindenhumus im Substrat, kommt es zudem häufig zu erhöhten Kali- und Phosphatwerten. In den projektbegleiteten Kulturen haben Werte von 600 mg Kalium/ l Substrat jedoch noch keine negativen Auswirkungen auf die Pflanzen gezeigt. Teilweise waren Kulturen vermutlich durch die erhöhten Kaliwerte etwas gedrungener, was ein durchaus erwünschter Effekt war.
Hier könnten Dünger-, Substrathersteller und Betriebe zukünftig sicher weiter optimieren, um Substrate und Dünger noch besser aufeinander abzustimmen und der mitunter erhöhten Dynamik im Substrat entgegenzuwirken.
Insgesamt waren die Demonstrationsbetriebe regionsübergreifend zufrieden. „Es ist beherrschbar“ ist der O-Ton eines Gärtners. Auch bezüglich des Arbeitsaufwandes haben die Betriebe keinen großen Unterschied bemerkt, sodass sie gerne weiter mit diesen Substraten produzieren möchten.
Das Modell- und Demonstrationsvorhaben, TerZ (Torfersatz im Zierpflanzenbau), befindet sich mittlerweile im zweiten von vier Projektjahren, der sogenannten Optimierungsphase. So ging es zunächst im ersten Projektjahr, der Einführungsphase, für die Gärtner darum mit geringer Torfreduzierung – meist um die 70 Volumenprozent (Vol.-%) Torfanteil im Substrat – ein Gefühl für die torfreduzierte Produktion zu entwickeln. In diesem Jahr produzieren die teilnehmenden Praxisbetriebe hier bereits größtenteils mit maximal 50 Vol.-% Torf ihre Kulturen und haben schon einige Erfahrungen gesammelt.
Die Beet- und Balkonpflanzenproduktion mit der stärkeren Torfreduzierung kann in diesem Jahr als sehr gut bewertet werden, da optisch überwiegend keine bis geringe Unterschiede bei den fertig produzierten Pflanzen zu beobachten waren. Anpassungen in Bezug auf Düngung und Bewässerung waren regionsübergreifend teilweise allerdings schon nötig. In einzelnen Kulturen traten auch größere Probleme auf.
Derzeit läuft die Poinsettien- und Cyclamenproduktion. Bereits im letzten Jahr stellte sich heraus, dass die Torfreduzierung bei anspruchsvollen, länger stehenden Kulturen besonders in Kombination mit den extremen Witterungsbedingungen des Sommers 2020 durchaus zu Schwierigkeiten in der Produktion führen kann. Es gab hier neben Erfolgen also auch Qualitätseinbußen und Ausfälle.
Wie sich diese Kulturen in diesem Jahr entwickeln bleibt spannend. Der Torfanteil ist zwar weiter gesunken, die Erfahrungen damit sind hingegen gewachsen.
Betriebsinformationstag bei Gärtnerei Schliebener
Daher öffnet nun mit der Gärtnerei Schliebener aus Wolfsburg der erste TerZ-Betrieb aus der Region Nord am 09.11.2021 seine Türen. So wird ein praxisorientiertes Forum geboten, wo Erfahrungswerte und Informationen über die stärker torfreduzierten Kulturen ausgetauscht werden können.
Die Einzelhandelsgärtnerei produziert seit 1960 auf nun schon über 5000 m² unter Glas und Folie ein breites Pflanzensortiment für ihre Kunden. Der Betrieb setzt sich für die Integration von Torfersatz ein, da der Aspekt der Nachhaltigkeit für ihn eine zentrale Rolle spielt. So ist das Team der Gärtnerei stetig darauf bedacht, Ideen umzusetzen, die die Natur und die Umwelt schonen.
Die Veranstaltung richtet sich gezielt an Gärtner, die an der Umstellung auf stärker torfreduzierte Substrate interessiert sind, und andere Branchenmitglieder, die hier eine Diskussion mit dem Fokus auf die Praxis führen möchten.
Tim Schliebener (Foto: Katja Arndt)
Zu diesem Zweck wird von Herrn Schliebener eine Führung durch den Betrieb und die torfreduziert kultivierten Poinsettien angeboten, wo die Pflanzen direkt vor Ort angeschaut und Fragen zur Produktion gestellt werden können.
Frau Arndt, die Gesamtkoordinatorin von TerZ, wird einen kurzen Überblick über das gesamte Projekt geben und steht ebenfalls für Fragen zur Verfügung.
Bei Kaffee und Kuchen sollte einem interessanten Austausch zum Thema Torfersatz in der Praxis nichts mehr im Wege stehen.
Wir freuen uns auf Sie!
Save the date: 09.11.2021, 13 Uhr (maximal 20 Teilnehmer)
Die Veranstaltung wird unter Einhaltung der 3-G-Regelung (genesen, geimpft, getestet) durchgeführt. Wir bitten die Besucher einen entsprechenden Nachweis mitzubringen und auch weiterhin die AHA-Regeln zu berücksichtigen.
Am 15.06.2021 fand der digitale Erfahrungsaustausch der Demonstrationsbetriebe aus der Region Nord statt, um über die Ergebnisse der aktuellen Beet- und Balkonsaison mit den stärker torfreduzierten Substraten, den TerZ-Substraten, zu sprechen.
Das Projektziel mit maximal 50 Vol.-% Torf im Substrat zu produzieren haben die Nord-Betriebe diese Saison alle mit ihren TerZ-Substraten erreicht. Im Vergleich zum Vorjahr haben drei von fünf Betrieben auch ihre Standardsubstrate unabhängig von TerZ angepasst und verwenden hier nun geringere Torfanteile, was aufgrund der guten Erfahrungen mit den Substraten aus der ersten Projektphase zu begründen ist.
Auch in dieser Projektphase mit den stärker torfreduzierten Substraten ist es in der Region Nord sehr positiv gelaufen.
Beide Substratvarianten (Standard und TerZ) wurden von allen gleich gedüngt und bewässert und es wurde von den Betrieben kein merklicher Mehraufwand festgestellt. In der Endbonitur waren keine wenig Unterschiede in den Kulturen festzustellen. Teilweise waren die TerZ-Kulturen etwas größer.
Links: Pelargonium zonale, Kulturwoche 9. Links im Standardsubstrat mit 15 Vol.-% Holzfasern und 15 Vol.-% Perlite, rechts im TerZ-Substrat mit 20 Vol.-% Holzfasern, 15 Vol.-% Perlite und 15 Vol.-% Kokosmark Rechts: Sanvitalia procumbens, Kulturwoche 11. Links im Standardsubstrat mit 8 Vol.-% Ton, rechts im TerZ-Substrat mit 25 Vol.-% Holzfasern, 20 Vol.-% Rindenhumus und 8 Vol.-% Ton (Fotos: LVG Ahlem)
Meistens jedoch waren keine Unterschiede bei den Kulturen zu sehen.
Calibrachoa, Kulturwoche 8. Links im Standardsubstrat mit 15 Vol.-% Holzfasern und 15 Vol.-% Perlite, rechts im TerZ-Substrat mit 20 Vol.-% Holzfasern, 15 Vol.-% Perlite und 15 Vol.-% Kokosmark (Fotos: LVG Ahlem)
Impatiens, Kulturwoche 8. Links im Standardsubstrat mit 25 Vol.-% Holzfasern, rechts im TerZ-Substrat mit 30 Vol.-% Holzfasern und 20 Vol.-% Kokosmark (Fotos: LVG Ahlem)
Bei einem Betrieb, dessen TerZ-Substrat 30 Vol.-% Holzfasern enthält, deutete sich zwischenzeitlich an, dass das Substrat beim Bewässern von unten das Wasser nicht so gut in den Topf hochzieht. Diese Problematik relativierte sich jedoch während der Kultur wieder. Trotzdem wird in den nächsten Kulturen ein verstärktes Augenmerk auf Unterschiede und Probleme in dieser Richtung gelegt werden, um eventuelle Anpassungen beim Substrat oder in der Kulturführung vornehmen zu können.
Sanvitalia, Kulturwoche 6, direkt nach dem Bewässern. Links im Standardsubstrat mit 25 Vol.-% Holzfasern, rechts im TerZ-Substrat mit 30 Vol.-% Holzfasern, 10 Vol.-% Rindenhumus und 10 Vol.-% Grüngutkompost (Fotos: LVG Ahlem)
In der Region Nord trat auch ein Schadfall auf. Calibrachoa und Petunien wollten nicht so recht in das TerZ-Substrat eines Betriebes einwurzeln. Oberirdisch hat man das den Pflanzen nicht angesehen und sie entwickelten sich normal. Außer diesen beiden Pflanzenarten wurzelten alle anderen Kulturen hervorragend in das Substrat ein. Leider konnte die Ursache hierfür bisher noch nicht ermittelt werden, sodass der Betrieb Calibrachoa und Petunien im nächsten Jahr nicht wieder in diesem TerZ-Substrat produzieren möchte.
Calibrachoa zum Ende der Kultur. Oberirdisch ist der Pflanze nicht anzusehen, dass sie nicht in das TerZ-Substrat eingewurzelt ist. In dem Substrat sind 25 Vol.-% Holzfasern, 20 Vol.-% Rindenhumus und 8 Vol.-% Ton enthalten. (Fotos: LVG Ahlem)
Im Hinblick auf die kommenden Herbstkulturen werden die Betriebe bei den erreichten Torfanteilen bleiben. Ein Betrieb wird sein Substrat noch etwas von den Ausgangsstoffen umstellen. Dort wird statt Rindenhumus und ungefärbter, grober Holzfaser, nun Grüngutkompost und eine gefärbte, feinere Holzfaser getestet, um die Wasserhaltefähigkeit noch weiter zu optimieren.
Von Melanie Bank, Versuchszentrum Gartenbau Straelen, LWK Nordrhein-Westfalen
Die Beet- und Balkonpflanzensaison 2021 konnte im Modell- und Demonstrationsvorhaben TerZ (Einsatz torfreduzierter Substrate im Zierpflanzenbau) erfolgreich abgeschlossen werden. In der Modellregion West wurden diverse Kulturen aus dem B&B-Sortiment in stark torfreduzierten Substraten (TerZ-Substrate) begleitet.
Substratzusammensetzungen der im Projekt TerZ begleiteten Beet- und Balkon Kulturen 2021
Zu den unproblematischen Kulturen des B&B-Sortiments 2021 zählten Bacopa, Euphorbia hyp., Calibrachoa sowie Petunia, Dianthus, Lavandula und Pelargonium zonale. Trotz teilweise hoher Kaliumgehalte bis 553 mg/l bei Substrateingang verlief die Einwurzelung bei allen Kulturen sehr gut. In den Betrieben, die mit sehr hohen Kaliumgehalten konfrontiert waren, wurde entweder die Düngung bereits angepasst, oder es wird in den kommenden Kulturen auf eine stickstoffbetontere Düngung umgestellt. Auch lange Standzeiten bei überjährigen Dianthus zeigten stabile pH-Werte und führten zu optimalen Ergebnissen in der Pflanzenqualität.
Etwas kritischer zu beurteilen war die Kultur der Fuchsien. Hierbei zeigte sich eine Wachstumsverzögerung vor allem in der letzten Kulturphase, sodass die Ware im stark torfreduzierten Substrat etwa 10 Tage später zur Vermarktung kam. Die Qualität litt darunter jedoch nicht.
Beobachtete Wachstumsverzögerung bei Fuchsia im TerZ-Substrat (50 Vol.-% Weißtorf, 30 Vol.-% Holzfaser, 10 Vol.-% Perlite und 10 Vol.-% Kompost) (Foto: Versuchszentrum Gartenbau Straelen/ Köln-Auweiler)
Verkaufsfertige Ware im TerZ-Substrat (50 Vol.-% Weißtorf, 30 Vol.-% Holzfaser, 10 Vol.-%Perlite, 10 Vol.-% Kompost) (Foto: Versuchszentrum Gartenbau Straelen/ Köln-Auweiler)
Ein Aspekt, der hinsichtlich der Substratumstellung auf stark torfreduzierte Substrate, eine Rolle spielen kann, ist die Wasserhaltekraft der Substrate. Diese variierte je nach Substratausgangsstoffen, die als Torfersatz Verwendung fanden. In Substraten, bei denen Kompost beigemischt wurde, konnte eine minimal höhere Substratfeuchte festgestellt werden, währenddessen die Abtrocknung der Substrate parallel verlief. Verglichen wurden folgende Substrate: 60 Vol.-% Weißtorf, 25 Vol.-% Holzfaser, 15 Vol.-% Perlite und 50 Vol.-% Weißtorf, 25 Vol.-% Holzfaser, 15 Vol.-% Perlite, 10 Vol.-% Kompost. Das gegenteilige Bild zeigte sich bei den Substraten 100 Vol.-% Weißtorf, verglichen mit 40 Vol.-% Weißtorf, 50 Vol.-% Holzfasern, 10 Vol.-% Kompost. Hierbei überwiegten die drainierenden Eigenschaften der Holzfasern, sodass die Kultur im TerZ-Substrat öfter bewässert werden musste.
Aufzeichnung der Substratfeuchte mittels Bodenanalysesensoren und Datenloggern zur Speicherung am Beispiel zweier Substrate (Standard: 60 Vol.-% Weißtorf, 25 Vol.-% Holzfaser, 15 Vol.-% Perlite und TerZ: 50 Vol.-% Weißtorf, 25 Vol.-% Holzfaser, 15 Vol.-% Perlite, 10 Vol.-% Kompost) (Diagram: Versuchszentrum Gartenbau Straelen/ Köln-Auweiler)
Nach Beendigung der zweiten Beet- und Balkonpflanzensaison, die im Projekt TerZ begleitet wurde, können positive Schlüsse gezogen werden. Die im Profigartenbau angebotenen und im Projekt begleiteten Substrate funktionierten bis dato in der Region West gut. Einzelne Anpassungen in Bezug auf Düngung und Bewässerung waren allerdings nötig. Qualitätseinbußen konnten nicht beobachtet werden, sodass die Kulturen sehr positiv bewertet wurden. Trotz der guten Ergebnisse in dieser Saison sei darauf hingewiesen, dass die Umstellung auf stark torfreduzierte Substrate sehr betriebsspezifisch vorgenommen werden muss. Die regelmäßigen Substratproben helfen wesentlich beim Erfolg der Substratumstellung.
Am 25.03.2021 fand mit neun Demonstrationsbetrieben aus vier Modellregionen ein gelungener, virtueller Austausch zum Thema “Produktion von Frühjahrsblühern in torfreduzierten Substraten” statt. Über 75 Minuten tauschten sich die Gärtner untereinander und mit den Regionalkoordinatoren über den Verlauf der Kulturen aus.
Insgesamt erzielten alle Gärtner mit den torfreduzierten Substraten ähnliche bis bessere Ergebnisse als mit ihren normalerweise verwendeten Substraten. Hierfür musste allerdings vereinzelt die Düngung angepasst werden. Drei Betriebe erhöhten die Düngung bei den torfreduzierten Kulturen. Ein Betrieb im Norden erhöhte die Düngung sogar um 50 %. Wobei hier zu sagen ist, dass er dies auch für seine im Standardsubstrat kultivierten Kulturen durchführte, um so eine gute Versorgung aller Kulturen zu gewährleisten, da die Düngung bisher immer recht niedrig angesetzt war und dies in den Analyseergebnissen des Projekts auffiel. Ein Betrieb im Osten sowie ein Betrieb im Westen konnten ihre im Kulturverlauf zu klein und kompakt gewachsenen Primeln im torfreduzierten Substrat durch eine Erhöhung der Düngung ausgleichen.
Auch in zwei weiteren Betrieben wurden bei den torfreduziert produzierten Primeln etwas geringere Nährstoffgehalte als im Standardsubstrat registriert, was sich in diesen Fällen jedoch nicht sichtbar auf den Wuchs der Pflanzen auswirkte. Anders bei einem Betrieb aus der Region West. Dort sorgte der im torfreduzierten Substrat enthaltene Kompost für höhere Kaliumgehalte, welche für einen kompakteren Habitus der kultivierten Nelken und Primeln sorgten, was der Betrieb sehr positiv bewertete. Auf ähnliche Weise beobachtete ein weiterer Betrieb aus der Region West, dass er seine Primeln im torfreduzierten Substrat weniger hemmen musste.
Des Weiteren wurde bei drei Betrieben, zwei mit Violen, einer mit Ranunkeln, bemerkt, dass die Kulturen im torfreduzierten Substrat eine geringfügig schwächere Durchwurzelung aufwiesen, was sich allerdings auf die Qualität nicht sichtbar auswirkte.
Insgesamt sind die Betriebe mit den im torfreduzierten Substrat kultivierten Frühjahrsblühern sehr zufrieden und nutzen die Möglichkeit, sich über die im Kulturverlauf aufgetretenen Herausforderungen mit der Düngung, den Nährstoffgehalten und der Durchwurzelung konstruktiv auszutauschen.
Primeln der Gärtnerei Leenen im Standard sowie im torfreduzierten Substrat. (Foto: Versuchszentrum Gartenbau Straelen)
Zum 50-jährigen Jubiläum der am Projekt TerZ teilnehmenden Hochschule Weihenstephan-Triesdorf hat diese Videoportrais zu Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, zu ehemaligen Absolbentinnen und Absolventen sowie auch zu Forschungsprojekten produziet. So auch zu unserem Projekt TerZ.
Von Katja Arndt (LVG Ahlem), Robert Koch (LVG Heidelberg), Melanie Bank (VZG Straelen/ Köln-Auweiler), Anna-Victoria August (LfULG Dresden-Pillnitz) und Ronja Fritzsche (HSWT)
Alle 24 am TerZ-Projekt teilnehmenden Demonstrationsbetriebe in den fünf Modellregionen haben die diesjährige Beet- und Balkonsaison erfolgreich bestritten. Hierbei gestaltete sich die Produktion der meisten Pflanzenarten in Substraten mit einem Torfanteil von 65 bis 85 % als relativ problemlos. Zum Verkaufstermin unterschieden sich die Pflanzen kaum oder gar nicht von denen im jeweiligen Standardsubstrat. Auch der Mehraufwand bei der Kultur in den neuen Substraten hielt sich in Grenzen. Nur in einigen Fällen musste die Düngung etwas verändert werden, was durch die projektbegleitenden Substratanalysen rechtzeitig möglich war. Vereinzelt mussten ein bis zwei Gießvorgänge mehr durchgeführt werden.
Ein Betrieb der Region Süd-West gab an, dass sich die Bewässerung von Neu-Guinea-Impatiens in einem torfreduzierten Substrat (Torfanteil von 60 %) etwas schwieriger gestaltete, da einmal trockengefallen, die Wiederbenetzung dieses Substrates schwierig gewesen sei. „Torfersatz verzeiht nur wenig Fehler im Gießen“, so der Betriebsleiter. Alle anderen Kulturen wie Pelargonien oder Semperflorensbegonien liefen aber auch bei ihm wie in den anderen Betrieben problemlos.
Die Region West freute sich zusätzlich über den sehr guten und frühzeitigen Absatz der Pflanzen, da hierdurch lange Standzeiten und Kulturverlängerungen ausblieben. Aber auch weitere Vorteile, wie zum Beispiel ein schnelleres Abtrocknen des stärker torfreduzierten Substrates, wurden von den Betriebsleitern wahrgenommen. Aufgrund des Kulturerfolges wollen einige Demonstrationsbetriebe das im Projekt erprobte torfreduzierte Substrat in der nächsten Beet- und Balkonpflanzensaison zu ihrem aktuellen Standardsubstrat machen. Ein Betrieb in der Region Süd stellte sogar schon jetzt den gesamten Betrieb auf ein Substrat mit einem Anteil von 50 % Torf um.
Nach dieser erfolgreichen Beet- und Balkonsaison gingen die Demonstrationsbetriebe in der zweiten Jahreshälfte erneut motiviert und torfreduziert mit den Herbstkulturen ins Rennen. Dabei zeigte sich dann allerdings, dass eine Änderung der Substratzusammensetzung bei anspruchsvolleren und länger stehenden Kulturen wie beispielsweise Cyclamen oder Poinsettien durchaus als Herausforderung gesehen werden kann. Diese Kulturen reagierten deutlich sensibler auf Abweichungen in den Kulturbedingungen als die meisten Beet- und Balkonpflanzen. Die extremen Witterungsbedingungen der Sommermonate stellten dabei zusätzlich Anforderungen bei der Umstellung auf die torfreduzierten Substrate dar.
In der Region Ost (Torfanteil von 45 – 70 %) entwickelten einige torfreduzierte Substrate unter diesen Bedingungen eine höhere Dynamik hinsichtlich der pflanzenverfügbaren Nährstoffe, bei der Wasserversorgung oder der Entwicklung des pH-Wertes. Neben direkten Auswirkungen in Form von Nährstoffüberschuss- und -mangelsymptomen wuchs auch das Risiko für Pilzerkrankungen wie beispielsweise für Pythium oder Phytophthora bei Poinsettien. Es kam zu Schäden und Ausfällen, die jedoch durch rasches Handeln in Grenzen gehalten werden konnten.
Entsprechende Probleme traten auch in der Region West bei der Kultivierung von Poinsettien in einem torffreien Substrat auf und führten letztlich trotz Gegenmaßnahmen zu Qualitätseinbußen.
Auch in der Region Nord war eine erhöhte Stickstoffversorgung bei den torfreduziert produzierten Poinsettien notwendig. Ein Betrieb ging mit der Sorte ‘Christmas Universe’ mit 0 % Torfanteil und rein biologischer Grunddüngung im Substrat gleich aufs Ganze. Diese Kultur war sehr herausfordernd, da in den ersten Wochen eine Stickstoffunterversorgung in Substrat und Pflanze auftrat, welche während der restlichen Kultur nur schwer aufzuholen war. Dies erzeugte viel Handlungsbedarf und zeigte am Ende dennoch einen kleinen Größenunterschied der Pflanzen im Vergleich zu denen im Standardsubstrat.
Auf jeden Fall war und ist eine deutlich höhere Aufmerksamkeit erforderlich, um auf die im Vergleich zu den Standard-Substraten höhere Dynamik zu reagieren.
Euphorbia pulcherrima ‘Christmas Universe’ 11 Wochen nach dem Topfen. Substrate: Jeweils links torffrei mit 30 % Rindenhumus, 30 % Holzfaser, 15 % Kokosfaser, 15 % Kokosmark, 10 % Ton und rechts im Standardsubstrat mit 65 % Torf, 15 % Holzfaser, 10 % Perlite, 10 % Ton (Fotos: LVG Ahlem)
In der Region West bereicherte Calluna vulgaris das Kulturspektrum. Es zeigte sich eine Wechselwirkung zwischen Substratzusammensetzung und Topfgröße auf die Qualität der Pflanzen. Während sich beim 50 % torfreduzierten Substrat im 12-cm-Topf Pflanzen gleicher Qualität wie im Standardsubstrat (100 % Weißtorf) kultivieren ließen, gab es im 10,5-cm-Topf vor allem bei den Farben Weiß und Rosa viele kurzgebliebene Pflanzen.
In einem baden-württembergischen Betrieb der Region Süd-West spielte beispielsweise bei Cyclamen ein erhöhter Salzgehalt im Substrat mit einem Torfanteil von 50 % in Verbindung mit großer Hitze eine maßgebende Rolle. Interessant hierbei waren die Sortenunterschiede. Während robusteren Sorten die erhöhten Salzgehalte nur wenig ausmachten, reagierte eine empfindliche Sorte mit einem Teilausfall.
Die bisherigen Ergebnisse zeigen deutlich, dass die schrittweise Torfreduzierung nicht nur zwischen Gärtner und Substrathersteller diskutiert und vorangebracht werden muss, sondern dass die gesamte Branche inklusive Züchtung an diesem Prozess beteiligt sein sollte.
Hohe Salzgehalte in Verbindung mit großer Hitze führten im torfreduzierten Substrat mit 50 % Torf, 15 % Holzfasern, 15 % Ton, 10 % Rindenhumus und 10 % Kompost sortenbedingt zu einem Teilausfall (rechte Seite), während eine robustere Sorte (linker Tisch) sich in guter Qualität weiterentwickelte (Foto: LVG Heidelberg)