Aktuelles aus der Modellregion West

Tastversuch zur Haltbarkeit von torfreduzierten Topfpflanzen

Von Melanie Bank, Versuchszentrum Gartenbau Straelen, LWK Nordrhein-Westfalen

Das Projekt TerZ hat bereits gezeigt, dass die Produktion stark torfreduzierter Pflanzen mit einigen Anpassungen in der Kulturweise meist gut funktioniert. Aber wie sieht es beim Endverbraucher aus? Im Versuchszentrum Gartenbau der Landwirtschaftskammer NRW in Straelen wurde ein kleiner Tastversuch zu diesem Thema erarbeitet.

Abbildung 1: Beschilderung des Tastversuches zur Haltbarkeit von torfreduzierten Topfpflanzen

Im Versuch wurden Balkonkästen mit Pflanzen, die im Projekt TerZ begleitet wurden, in drei verschiedene Hobbysubstrate von namhaften Firmen gepflanzt. Ein Substrat war torfreduziert (26 Vol.-% Torfersatz), die anderen beiden torffrei. Im Vergleich wurden jeweils die im Standard, sowie die im stark torfreduzierten oder torffreien Substrat produzierten Pflanzen, gepflanzt.

Die Fragestellung ist, ob ein Unterschied in der Haltbarkeit zu sehen ist, wenn die Pflanzen zuvor in einem Standardsubstrat kultiviert wurden oder in einem stark torfreduzierten Substrat mit einer Torfreduktion über 50 Vol.-%.

Das Weitern soll betrachtet werden, ob diese Pflanzen in torfreduzierten oder torffreien Hobbysubstraten beim Endverbraucher optimal weiterwachsen.

Abbildung 2: 30 bepflanzte Balkonkästen, alle Pflanzen aus den TerZ Demonstrationsbetrieben der Region West

Aufgrund des niederschlagreichen und kühlen Sommers 2021 waren die Bedingungen für Beet- und Balkonpflanzen nicht optimal. Einige Gattungen zeigten allgemein keine gute Entwicklung, wie hier bei Lavendel (Lavandula angustifolia) zu sehen ist. Es konnte abschließend kein Unterschied zwischen Standard- und TerZ-Pflanzen gezeigt werden.

Abbildung 3: Lavendel, links produziert im Standardsubstrat mit 80 Vol.-% Weißtorf und 20 Vol.-% Holzfaser; rechts im torfreduzierten Substrat mit 40 Vol.-% Weißtorf, 35 Vol.-% Holzfaser und 25 Vol.-% Kokosmark

Die Pflanzung von Besenheide (Calluna vulgaris) zeigte in allen sechs Balkonkästen eine identisch gute Haltbarkeit und Entwicklung.

Abbildung 4: Calluna, links im Standardsubstrat mit 80 Vol.-% Weißtorf und 20 Vol.-% Holzfaser; rechts im torfreduzierten Substrat mit 50 Vol.-% Weißtorf, 30 Vol.-% Holzfaser und 20 Vol.-% Kokosmark

Zum jetzigen Zeitpunkt konnten kein Unterschied bezüglich der Haltbarkeit der Standard und TerZ-Kulturen beobachtet werden. Auch die weitere Kultur in torfreduzierten und torffreien Hobbysubstraten zeigt aktuell keine nennenswerten Unterschiede.

Die Thematik „Torfvermeidung beim Endverbraucher“ rückt immer weiter in den Fokus und bedarf weiterer Versuche und Aufklärung für den Endverbraucher.

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