Podiumsdiskussion zum Thema
Torfersatz auf dem ersten Handels-kongress der IPM Summer Edition
Von Melanie Bank, Versuchszentrum Gartenbau Straelen, LWK Nordrhein-Westfalen
Das Thema „Torfersatz: Ein Rohstoff mit vielen Fragezeichen“ war Teil des Handelskongresses der diesjährig initiierten IPM Summer Edition. Die Podiumsdiskussion zu diesem Thema war die erste von insgesamt drei Diskussionsrunden zu branchenrelevanten Themen, die Frank Teuber (Beratung und Coaching) moderierte (links).
Verschiedene Branchenbereiche zur Thematik Torfersatz wurden bei der Podiumsdiskussion durch Christian Balster (Geschäftsführer Balster Einheits-Erdenwerke), Christoph Schönges (Inhaber Floreco, Demonstrationsbetrieb im Projekt TerZ), Dr. Heide Naderer (NABU) und Andrew Gallik (Leiter Versuchszentrum Gartenbau der LWK NRW) vertreten.
Die Preissteigerungen und Knappheit aller Rohstoffe bereite der Substratindustrie aktuell Sorgen, so Christian Balster. Dem konnte Christoph Schönges zustimmen und ergänzte die Preissteigerungen in allen anderen Sparten des Gartenbaus. So sei es momentan eine sehr unruhige und ungewisse Zeit mit rasanten Veränderungen. Nichts desto trotz steht das Thema Torfreduzierung im Fokus und müsse dringend vorangebracht werden. Torf sei ein Auslaufmodell, so Dr. Heide Naderer, für dessen Ausstieg ein realistischer Zeitraum genannt werden müsse. Für einen erfolgreichen Torfausstieg bedürfe es allerding noch viel Aufklärungsarbeit, vor allem beim Verkaufspersonal im Fachhandel, sowie beim Endverbraucher. Alle beteiligten waren sich einig, dass ein Torfausstieg zuerst im Hobbybereich zu erreichen ist. Im internationalen Kontext ist der Verzicht auf Torf allerdings noch nicht weit fortgeschritten.
Mit den Worten: „Wenn wir im Jahr 2027 auf einer Bank säßen und zurückblicken würden, was würden Sie sagen“ wollte Frank Teuber seinen Diskussionsteilnehmern einen imaginären Rückblick aus dem Jahr 2027 entlocken. So ist Christian Balster überzeugt, dass der Hobbygartenbau im Jahre 2027 torffrei ist. Dessen ist auch Dr. Heide Naderer überzeugt und sagt, dass nun auch ein definitives Ausstiegsdatum des Profigartenbaus feststeht. Andrew Gallik ist der Meinung, dass 2027 der Torfeinsatz auf ein Minimum gesunken ist und Christoph Schönges sagt 2027 im Rückblick: „So schwer war es gar nicht, wie wir gedacht haben“.