Aktuelles aus der Modellregion West
Von Melanie Bank, Versuchszentrum Gartenbau Straelen, LWK Nordrhein-Westfalen
Getreu dem Motto „Immer wieder kommt ein neuer Frühling“ ist es auch im Projekt TerZ wieder so weit. Die Vermarktung der Frühjahrsblüher geht in der Modellregion West bereits dem Ende zu, die Ergebnisse der Frühjahrskulturen stehen somit fest.
Im Herbst 2021 wurden Viola cornuta als Trios im T 13 in drei Substrate mit unterschiedlichen Torfanteilen von 70 Vol.-% (Standard), 45 Vol.-% (torfreduziert) und 0 Vol.-% (torffrei) getopft.
Die Kultur wurde in allen drei Varianten mit einem umhüllten Langzeitdünger voll bevorratet. Durch die regelmäßigen Substratproben konnte gezeigt werden, dass das Nährstoffdepot an Stickstoff, zum Ende der Kulturzeit aufgebraucht wurden. Einen Unterschied bezüglich Entwicklung, Bewurzelung und Habitus konnte zwischen den Varianten nicht festgestellt werden.
Das torffreie Substrat wurde bereits im zweiten Jahr erfolgreich verwendet, weshalb der Gärtner die Kultur torffreier Viola in den nächsten Jahren ausweiten und die Kultur komplett auf dieses Substrat umstellen möchte.
Als weiteren wichtigen Vertreter der Frühblüher wurden in der Modellregion West Primeln (Primula vulgaris) im 9cm Topf begleitet. Auch hier wurden parallel drei Substrate verwendet. Im Laufe der langen Kulturzeit von ca. 18 Wochen ließen sich zwei Dinge beobachten.
Zum einen glichen sich die Nährstoffwerte, die zu Beginn der Kultur in den Substraten sehr unterschiedlich waren, zum Ende hin in allen Varianten immer weiter an. Hohe Kaliumverfügbarkeiten von knapp 400 mg/l K₂O wurden durch eine stickstoffbetonte Düngung nicht weiter erhöht. Die Entscheidung des letztes Jahres wurde hiermit bekräftigt, von einer kaliumbetonten auf eine stickstoffbetonte Düngung umzusteigen.
Zum anderen war zu sehen, dass die pH-Werte, trotz gleicher Düngegaben, sehr unterschiedliche Verläufe zeigten. Die beiden torfreduzierten Substrate I und II erwiesen sich mit einer Abweichung des pH-Wertes von 0,6 als stabiler als das Standard Substrat, das um bis zu 1,1 pH zum Startwert abwich.
Das Endergebnis bei den Primeln war in allen drei Substratvarianten sehr gut. Die Pflanzen im torfreduzierten Substrat I zeigten einen etwas kompakteren Aufbau, ansonsten konnten keine nennenswerten Unterschiede festgestellt werden.