Von Melanie Bank, Versuchszentrum Gartenbau Straelen, LWK Nordrhein-Westfalen
Die Beet- und Balkonpflanzensaison 2021 konnte im Modell- und Demonstrationsvorhaben TerZ (Einsatz torfreduzierter Substrate im Zierpflanzenbau) erfolgreich abgeschlossen werden. In der Modellregion West wurden diverse Kulturen aus dem B&B-Sortiment in stark torfreduzierten Substraten (TerZ-Substrate) begleitet.
Kultur | Substratzusammensetzung Standard | Substratzusammensetzung TerZ |
Bacopa | 80 Vol.-% Weißtorf, 20 Vol.-% Holzfaser | 50 Vol.-% Weißtorf, 30 Vol.-% Holzfaser, 10 Vol.-% Perlite, 10 Vol.-% Kompost |
Bracteantha | 100 Vol.-% Weißtorf | 40 Vol.-% Weißtorf, 50 Vol.-% Holzfaser, 10 Vol.-% Kompost |
Calibrachoa | 68 Vol.-% Weißtorf, 12 Vol.-% Kokos, 10 Vol.-% Perlite, 10 Vol.-% Pinienrinde | 55 Vol.-% Pinienrinde, 35 Vol.-% Kokos, 10 Vol.-% Reisspelze |
Dianthus | 60 Vol.-% Weißtorf, 25 Vol.-% Holzfaser, 15 Vol.-% Perlite | 50 Vol.-% Weißtorf, 25 Vol.-% Holzfaser, 15 Vol.-% Perlite, 10 Vol.-% Kompost |
Euphorbia hypericifolia | 60 Vol.-% Weißtorf, 25 Vol.-% Holzfaser, 15 Vol.-% Perlite | 50 Vol.-% Weißtorf, 25 Vol.-% Holzfaser, 15 Vol.-% Perlite, 10 Vol.-% Kompost |
Fuchsia | 80 Vol.-% Weißtorf, 20 Vol.-% Holzfaser | 50 Vol.-% Weißtorf, 30 Vol.-% Holzfaser, 10 Vol.-% Perlite, 10 Vol.-% Kompost |
Lavandula | 80 Vol.-% Weißtorf, 20 Vol.-% Holzfaser | 50 Vol.-% Weißtorf, 25 Vol.-% Holzfaser, 25 Vol.-% Kokosmark |
Pelargonium zonale | 80 Vol.-% Weißtorf, 20 Vol.-% Holzfaser | 50 Vol.-% Weißtorf, 30 Vol.-% Holzfaser, 10 Vol.-% Perlite, 10 Vol.-% Kompost |
Petunia | 60 Vol.-% Weißtorf, 25 Vol.-% Holzfaser, 15 Vol.-% Perlite | 50 Vol.-% Weißtorf, 25 Vol.-% Holzfaser, 15 Vol.-% Perlite, 10 Vol.-% Kompost |
Petunia | 68 Vol.-% Weißtorf, 12 Vol.-% Kokos, 10 Vol.-% Perlite, 10 Vol.-% Pinienrinde | 55 Vol.-% Pinienrinde, 35 Vol.-% Kokos, 10 Vol.-% Reisspelze |
Zu den unproblematischen Kulturen des B&B-Sortiments 2021 zählten Bacopa, Euphorbia hyp., Calibrachoa sowie Petunia, Dianthus, Lavandula und Pelargonium zonale. Trotz teilweise hoher Kaliumgehalte bis 553 mg/l bei Substrateingang verlief die Einwurzelung bei allen Kulturen sehr gut. In den Betrieben, die mit sehr hohen Kaliumgehalten konfrontiert waren, wurde entweder die Düngung bereits angepasst, oder es wird in den kommenden Kulturen auf eine stickstoffbetontere Düngung umgestellt. Auch lange Standzeiten bei überjährigen Dianthus zeigten stabile pH-Werte und führten zu optimalen Ergebnissen in der Pflanzenqualität.
Etwas kritischer zu beurteilen war die Kultur der Fuchsien. Hierbei zeigte sich eine Wachstumsverzögerung vor allem in der letzten Kulturphase, sodass die Ware im stark torfreduzierten Substrat etwa 10 Tage später zur Vermarktung kam. Die Qualität litt darunter jedoch nicht.
Ein Aspekt, der hinsichtlich der Substratumstellung auf stark torfreduzierte Substrate, eine Rolle spielen kann, ist die Wasserhaltekraft der Substrate. Diese variierte je nach Substratausgangsstoffen, die als Torfersatz Verwendung fanden. In Substraten, bei denen Kompost beigemischt wurde, konnte eine minimal höhere Substratfeuchte festgestellt werden, währenddessen die Abtrocknung der Substrate parallel verlief. Verglichen wurden folgende Substrate: 60 Vol.-% Weißtorf, 25 Vol.-% Holzfaser, 15 Vol.-% Perlite und 50 Vol.-% Weißtorf, 25 Vol.-% Holzfaser, 15 Vol.-% Perlite, 10 Vol.-% Kompost. Das gegenteilige Bild zeigte sich bei den Substraten 100 Vol.-% Weißtorf, verglichen mit 40 Vol.-% Weißtorf, 50 Vol.-% Holzfasern, 10 Vol.-% Kompost. Hierbei überwiegten die drainierenden Eigenschaften der Holzfasern, sodass die Kultur im TerZ-Substrat öfter bewässert werden musste.
Nach Beendigung der zweiten Beet- und Balkonpflanzensaison, die im Projekt TerZ begleitet wurde, können positive Schlüsse gezogen werden. Die im Profigartenbau angebotenen und im Projekt begleiteten Substrate funktionierten bis dato in der Region West gut. Einzelne Anpassungen in Bezug auf Düngung und Bewässerung waren allerdings nötig. Qualitätseinbußen konnten nicht beobachtet werden, sodass die Kulturen sehr positiv bewertet wurden. Trotz der guten Ergebnisse in dieser Saison sei darauf hingewiesen, dass die Umstellung auf stark torfreduzierte Substrate sehr betriebsspezifisch vorgenommen werden muss. Die regelmäßigen Substratproben helfen wesentlich beim Erfolg der Substratumstellung.