Gärtnerei Klefer – Modellregion Nord
Dirk Klefer ist mit seiner Gärtnerei einer von 24 teilnehmenden Demonstrationsbetrieben. Im ersten Projektjahr produziert er in einem Substrat mit 25% Holzfasern und 10% gütegesicherten Substratkompost. Im Interview erzählt er, wie es ihm bisher im Projekt TerZ ergangen ist.
Erzählen Sie kurz etwas über die Geschichte Ihres Betriebes
Der Betrieb wurde 1951 von meinem Großvater, Hermann Klefer, gegründet. 1974 übernahm mein Vater, Hermann Klefer jun., den Betrieb und ich jetzt seit 2016. Wir kultivieren auf 2700 m² Violen, Beet- und Balkonpflanzen, Heuchera und Herbstzauber. Heuchera und Herbstzauber werden auch indirekt vermarktet. Ansonsten vermarkten wir nur direkt. Wir haben 10 Angestellte, 3 Familienarbeitskräfte und 2 Azubis.
Was zeichnet Ihren Betrieb aus?
Wir sind „die Gärtnerei“ in Augustfehn, produzieren gute Qualitäten und sind Ansprechpartner vor Ort bei Blumenfragen. Unser Betriebsklima ist sehr familiär und wir sind immer bestrebt besser zu werden. Daher nehmen wir auch gerne an solchen Projekten, wie TerZ, teil. Zudem sind wir sehr umweltbewusst in unserem Handeln und der Produktion. Ein weiterer Grund für die Teilnahme an TerZ.
Unser Betrieb hat auch schon einige Auszeichnungen erhalten. Wir sind z.B. als 5-Sterne-Premium-Gärtnerei vom Bundesverband der Einzelhandelsgärtner ausgezeichnet worden und wurden 2019 von der Gemeinde Apen zum Betrieb des Jahres gekürt, worauf wir sehr stolz sind.
Wie war Ihre Einstellung vor dem Projekt zu Torfersatzstoffen? Was haben Sie darüber gedacht? (Anwendung, Kosten, etc.)?
Positiv. Torf ist endlich für den Gartenbau und wenn wir was für die Umwelt machen wollen, dann das. Wir arbeiten schon seit 5-6 Jahren mit Torfersatz. Bei Kokosfaser und künstlichen Torfersatzstoffen sträuben sich mir allerdings die Haare. Alles, was auch von weiter weg hertransportiert werden muss, ist für mich keine gute Option.
Haben sich bisher Befürchtungen oder Erwartungen erfüllt?
Ja, das Substrat trocknet wie erwartet schneller ab. Für die Gräser ist das positiv. Wir haben dadurch weniger Lebermoosbildung. Bei den anderen Pflanzen ist es nicht ganz so gut, wirkt sich aber bisher auch noch nicht besonders stark aus.
Was sind Ihre Ziele hinsichtlich der Verwendung von Torfersatzstoffen in den nächsten 10 Jahren?
Dranbleiben! Wir wollen möglichst weit mit dem Torfgehalt runtergehen. Wobei ich Torf an sich auch nicht verteufeln will, wenn er ordentlich abgebaut wird. Auch unser Marketing wollen wir dahingehend weiter verbessern. Ich merke wie der Trend besonders bei jungen Leuten in diese Richtung geht.