Modellregion West im Projekt TerZ
Das Versuchszentrum Gartenbau Straelen/Köln-Auweiler der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen ist eine Forschungseinrichtung, in der seit Jahrzehnten Versuche zum umweltschonenden Einsatz von Ressourcen in verschiedenen Sparten des Gartenbaus durchgeführt werden.
Ein Arbeitsschwerpunkt ist die Verwendung und Prüfung von unterschiedlichen Bevorratungsdüngern in Kombination mit verschiedenen Substraten, Stellflächen und Bewässerungsmethoden in der Topfpflanzenproduktion. Die Haupt-Zierpflanzenkulturen in den Praxisbetrieben Nordrhein-Westfalens sind die traditionellen und neuen Azerca-Kulturen, Hortensien und Sommerstauden. Dies wird in den Versuchen am Versuchszentrum Gartenbau gespiegelt. Die Aspekte Ressourcenschutz, Umweltschonung und Qualitätsstandard finden dabei intensive Beachtung. Das Thema „Torfreduzierung“ wird in Straelen in verschiedenen Kulturen seit mehr als 10 Jahren immer wieder in die Fragestellungen integriert. Aktuell wird die Verwendung von torfreduzierten Substraten am Beispiel der Callunen- und Hortensienkultur untersucht.
In allen Versuchen finden neben der Torfreduzierung weitere Aspekte des Ressourcenschutzes wie zum Beispiel wassersparende Bewässerungssysteme, Reduzierung der Nährstoffverluste oder Einsatz organischer Langzeitdünger Beachtung. Daraus resultieren ein umfangreiches Expertenwissen in der Kulturführung und -optimierung für diese Pflanzengruppen, eine entsprechend hohe Qualifikation der Mitarbeiter und ein intensiver Praxistransfer.
Nach der Agrarstrukturerhebung 2016 bauen in NRW mehr als 700 Gärtnereien, das sind etwa ein Drittel aller Zierpflanzenproduktionsbetriebe in Deutschland, auf ca. 2000 ha Schnittblumen und Topfpflanzen an. Dazu kommen noch ca. 200 Einzelhandelsgärtnereien mit wesentlicher eigener Produktion.
Das Projektteam TerZ-West am Versuchszentrum Gartenbau Straelen
Herr Andrew Gallik, leitet seit 2008 das Versuchszentrum Gartenbau an den Standorten Straelen und Köln-Auweiler. Aufgrund seiner langjährigen Berufserfahrung in der Beratung und der gartenbaulichen Versuchsarbeit verfügt er über ein breites Fachwissen und ein entsprechendes Netzwerk in alle Sparten des Gartenbaus. Dabei stehen nach wie vor umweltrelevante und nachhaltige Themen, bei entsprechender Wirtschaftlichkeit für die Gartenbaubetriebe, im Fokus seiner Arbeit. Im Projekt TerZ übernimmt er die Projektleitung der Modellregion West.
Für die Projektbearbeitung ist Frau Melanie Bank, gelernte Gärtnerin im Zierpflanzenbau mit anschließendem Studium an der Hochschule Geisenheim (B.Sc.) mit Berufserfahrung in verschiedenen Sparten des Gartenbaus, zuständig. Als Regionalkoordinatorin betreut Frau Bank die fünf Demonstrationsbetriebe in der Modellregion West und begleitet die Betriebe bei der Umstellung auf stark torfreduzierte Substrate. Dies beinhaltet neben der beratenden Kulturbegleitung, die Koordination der regelmäßigen Substratproben und den Austausch zwischen den Betrieben. Der Umgang mit den neuen Substraten wird geschult und nötige Maßnahmen in Bezug auf Kulturanpassungen vorgenommen. Regionale und überregionale Veranstaltungen sollen sowohl die Demonstrationsbetriebe in ihrem Erfahrungsaustausch fördern, sowie gewonnene Erfahrung der interessierten Öffentlichkeit präsentieren.